Wenn Mütter krank werden… Was wird aus den kleinen Kindern?

Auf der Fami­li­en­sta­ti­on der Ita Weg­man Kli­nik wer­den schon seit Jahr­zehn­ten Müt­ter in Krank­heits­fäl­len zusam­men mit ihrem Kind im Vor­schul­al­ter auf­ge­nom­men, wenn die fami­liä­re oder medi­zi­ni­sche Situa­ti­on eine ander­wei­ti­ge Betreu­ung des Kin­des nicht zulässt.

Aber die­se Müt­ter sind nicht die ein­zi­gen Pati­en­tin­nen auf der Sta­ti­on. Zum Bei­spiel kann auch die umge­kehr­te Situa­ti­on vor­han­den sein: das kran­ke Kind kommt in Beglei­tung sei­ner Mut­ter oder sei­nes Vaters. Dar­über hin­aus ist die Sta­ti­on eine Geburts­sta­ti­on: Es ste­hen 2 Gebär­sä­le zur Ver­fü­gung. Ent­spre­chend gehö­ren zu den Pati­en­tinn­nen auch Wöch­ne­rin­nen mit ihren Neu­ge­bo­re­nen. Dazu kom­men Schwan­ge­re mit Schwan­ger­schafts­er­bre­chen, vor­zei­ti­gen Wehen oder ande­ren Pro­ble­men.
Die Zim­mer auf der Sta­ti­on sind Ein­zel- oder Dop­pel­zim­mer. Alle haben ein eige­nes Bade­zim­mer mit WC und Dusche. Neben den Pati­en­ten­zim­mern gibt es einen Auf­ent­halts­raum, ein Spiel­zim­mer, eine klei­ne Fami­li­en­kü­che und eine Wasch­ma­schi­ne zum all­ge­mei­nen Gebrauch.

Das Team

Auf der Fami­li­en­sta­ti­on arbei­ten Heb­am­men, Pfle­ge­fachfrauen für Kin­der und Erwach­se­ne sowie zwei Kin­der­ärz­te und eine All­ge­mein­ärz­tin mit Schwer­punkt Frau­en- und psy­cho­so­ma­ti­sche / psy­cho­so­zia­le Medi­zin. Die Gebur­ten wer­den von Heb­am­men betreut. Die Beleg­ärz­te der Kli­nik wer­den zur Geburt hin­zu­ge­ru­fen. Die­se ste­hen auch für fach­li­che Fra­gen bei sta­tio­nä­ren Pati­en­tin­nen zur Ver­fü­gung.
Dazu kom­men vie­le wei­te­re, unent­behr­li­che Hel­fe­rin­nen.

Mut­ter-Kind-Hos­pi­ta­li­sa­tio­nen

Wir legen unse­rer Arbeit einen sozi­al­me­di­zi­ni­schen Impuls zugrun­de und bemü­hen uns, der jewei­li­gen indi­vi­du­el­len Situa­ti­on der Pati­en­tin pro­blem- und zukunfts­ori­en­tiert zu begeg­nen.
Die häu­figs­ten Grün­de für eine Mut­ter-Kind-Hos­pi­ta­li­sa­ti­on sind Depres­sio­nen und / oder Über­for­de­rungs­si­tua­tio­nen im Wochen­bett oder auch spä­ter. Falls die medi­zi­ni­sche Situa­ti­on – zum Bei­spiel bei schwe­ren Wochen­bett­de­pres­sio­nen – dies erfor­dert, kön­nen wir eine unse­rer kli­nik­in­ter­nen Psych­ia­te­rin­nen zuzie­hen.
Ande­re Mut­ter-Kind-Pati­en­tin­nen kön­nen zum Bei­spiel wegen einer Lun­gen­ent­zün­dung, einer Mul­ti­plen Skle­ro­se oder auch wegen ande­ren aku­ten Erkran­kun­gen eine sta­tio­nä­re Behand­lung benö­ti­gen. Das Spek­trum ist sehr gross.
Die Pfle­ge und Betreu­ung der Begleit­kin­der wird wäh­rend den Visi­ten und The­ra­pi­en (zum Bei­spiel Wickel, Ein­rei­bun­gen, Mal- oder Plas­ti­zier­the­ra­pie, Hei­leu­ryth­mie, the­ra­peu­ti­sche Sprach­ge­stal­tung) sowie zur Ent­las­tung der Mut­ter vom Team über­nom­men. Da wir ja auch eine päd­ia­tri­sche und Wochen­bett­sta­ti­on sind, kann die Mut­ter das Kind ohne Sor­gen abge­ben.

Das Pro­jekt

Wie aus dem Bis­he­ri­gen her­vor­geht, ist die Kin­der­be­treu­ung ein Teil der täg­li­chen Arbeit auf der Sta­ti­on. Dies bedeu­tet natur­ge­mäss für alle Betei­lig­ten eine Her­aus­for­de­rung, da manch­mal die Mut­ter und die Pfle­gen­de in päd­ago­gi­schen Fra­gen unter­schied­li­cher Mei­nung sind. So kann es gele­gent­lich zu Unstim­mig­kei­ten kom­men. Um sol­chen und auch ande­ren Situa­tio­nen bes­ser begeg­nen zu kön­nen, haben wir im Som­mer 2005 das Mut­ter-Kind-Pro­jekt ins Leben geru­fen. In die­sem Pro­jekt erar­bei­tet das Team gemein­sam mit dem Kin­der­arzt Grund­sät­ze auf der Basis anthro­po­so­phi­scher Päd­ago­gik. Die Pfle­gen­den tau­schen ihre Erfah­run­gen aus und erar­bei­ten sich aus der Pra­xis ein päd­ago­gi­sches Gespür für die zu betreu­en­den Kin­der. Eine ers­te Frucht die­ser Arbeit ist ein Abkom­men mit der benach­bar­ten Spiel­grup­pe „Odi­li­en­gar­ten“, wo älte­re Begleit­kin­der jeweils am Mor­gen betreut wer­den kön­nen.

Autoren101

Fach­per­son Dr. med. Sil­via Tor­ria­ni
Arbeits­schwer­punk­te Fach­ärz­tin für All­ge­mein­-
medi­zin FMH. Aus­bil­dung als All­ge­mein­ärz­tin in verschie­denen Spi­tä­lern der Schweiz.
Seit 2003 in der Ita Weg­man
Kli­nik auf der Fami­li­en­sta­ti­on.
Betreu­ung der Frau­en (Wochen­bett, Schwangerschaftskom­plikationen, Mut­ter-Kind-Hos­pi­ta­li­sa­tio­nen und allgemein­internistische Erkran­kun­gen) auf der Fami­li­en­sta­ti­on.
Zur­zeit Aus­bil­dung in psycho­soma­tischer und psy­cho­so­zia­ler Medi­zin (APPM).
Ambu­lan­te Frau­en­sprech­stun­de
(gynä­ko­lo­gi­sche Rou­ti­ne-unter­su­chun­gen, Fra­gen im Zusam­men­hang mit Mut­ter­sein und Fami­lie, Abklä­run­gen für even­tu­el­le Mut­ter-Kind-Hos­pi­ta­li­­sa­tio­nen).
Kon­takt Sekre­ta­ri­at Fami­li­en­sta­ti­on
Tel. 061 705 72 72
silvia.torriani@wegmanklinik.ch

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