Wasser als Spiegel der Welt

In vie­len Abhand­lun­gen wird das Was­ser als Spie­gel cha­rak­te­ri­siert. Auf einer glat­ten See­ober­flä­che
spie­gelt sich die Land­schaft. Dich­ter und Maler beschrei­ben das auf­ge­wühl­te Meer als See­len­spie­gel ihres eige­nen Ichs. Was­ser hat aber auch einen Spie­gel­cha­rak­ter bezüg­lich unse­res Bewusst­seins und unse­rer gesell­schaft­li­chen Situa­ti­on. Das zeigt sich ins­be­son­de­re, wenn es um die Qua­li­tät des Was­sers geht.

Sau­be­res Was­ser ist nicht selbst­ver­ständ­lich

Seit den 70er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts wur­den auf vie­len Ebe­nen Mass­nah­men getrof­fen, damit eine akzep­ta­ble Was­ser­qua­li­tät sozu­sa­gen als neu­es „Pro­dukt“ her­ge­stellt wer­den kann. Die boo­men­de Wirt­schaft ermög­lich­te, das zu finan­zie­ren. Die Schweiz, Deutsch­land und Öster­reich gehö­ren neben den skan­di­na­vi­schen Staa­ten zu den füh­ren­den Län­dern, in denen das Was­ser wie­der in einen best­mög­li­chen Zustand gebracht wird.

Im schrof­fen Gegen­satz dazu steht in ver­schie­de­nen Abstu­fun­gen der Rest der Welt. Wer sich aus beruf­li­chen Grün­den bei­spiels­wei­se mit der Was­ser­si­tua­ti­on von Indi­en, Peru oder afri­ka­ni­scher Staa­ten kon­fron­tiert sieht, braucht robus­te Ner­ven, um sich nicht aus Über­druss wie­der von der Pro­ble­ma­tik abzu­wen­den. Man schätzt, dass ca. 80 Pro­zent der Erkran­kun­gen der dor­ti­gen Bevöl­ke­rung auf schlech­tes und ver­seuch­tes Trink­was­ser zurück­zu­füh­ren sind. Pro­ble­ma­tisch ist auch der immense Was­ser­ver­brauch: 70 Pro­zent des trink­ba­ren Was­sers wird für eine oft frag­wür­di­ge Land­wirt­schaft ver­wen­det, wenn zum Bei­spiel Mais für die Fleisch­pro­duk­ti­on auf unge­eig­ne­ten Böden ange­baut oder Baum­wol­le in Wüs­ten­staa­ten wie Usbe­ki­stan und in ande­ren zen­tral­asia­ti­schen Län­dern pro­du­ziert wird.

Es gibt kein geeig­ne­te­res The­ma als das Was­ser, um die Miss­stän­de der mensch­li­chen Gesell­schaft auf­zu­zei­gen. Aber gleich­zei­tig bie­tet die­ses The­ma auch die Mög­lich­keit, Ansatz­punk­te zum bes­se­ren Umgang mit der eige­nen Um- welt auf­zu­zei­gen. Dabei geht es nicht nur um die Fra­ge, was gutes, ener­gie­rei­ches Was­ser für mich per­sön­lich be­wirkt,
son­dern auch dar­um, was wir dem Was­ser wie­der zurück­ge­ben kön­nen, damit eine Auf­be­rei­tung und Hei­lung des eige­nen Lebens­or­tes mög­lich wird.

Was­ser als „kana­li­sier­tes Indus­trie­pro­dukt“?

Mit Recht wird das Indus­trie­pro­dukt Was­ser kri­tisch hin­ter­fragt. Ins­be­son­de­re der Ein­satz von Chlor und Flu­or, aber auch ande­re dem Was­ser aus „Rein­heits­zwe­cken“ zuge­setz­te Stof­fe sind frag­wür­dig.

Das Trink­was­ser hat zudem einen kilo­me­ter­lan­gen Weg in Rohr­lei­tun­gen hin­ter sich, bevor es das Trink­glas erreicht. Wie wird die Was­ser­qua­li­tät durch die Was­ser­strö­mung beein­flusst, die durch Roh­re und Kanä­le gerich­tet und ein­ge­engt ist? Die­se ener­ge­ti­sche Zwangs­ja­cke ist in den Alpen­län­dern beson­ders stark aus­ge­prägt. Es gibt auch fast kei­nen Berg­bach mehr, wel­cher nicht für die Ener­gie­ge­win­nung in Stol­len abge­fan­gen und des­sen Was­ser in rie­si­gen Spei­chern bewe­gungs­los gela­gert wird. Die gesetz­lich ver­ord­ne­ten Rest­was­ser­men­gen hin­ter­las­sen nur noch müde Rinn­sa­le anstel­le des ursprüng­li­chen tosen­den Wild­ba­ches. In die­sem Zusam­men­hang erhält die Ener­gie­fra­ge gleich meh­re­re Dimen­sio­nen.

Bezüg­lich der Abwas­ser- und der Trink­was­ser­auf­be­rei­tung ist ein ver­tief­te­res Ver­ständ­nis für das Was­ser und sei­ne Wir­kung auf den Men­schen wesent­lich. Rudolf Stei­ner hat 1924 in sei­nem „Land­wirt­schaft­li­chen Kurs“ Ansatz­punk­te für eine umfas­sen­de und spi­ri­tu­el­le Öko­lo­gie gege­ben. Eugen Kolis­ko, Ehren­fried Pfeif­fer und Theo­dor Schwenk erar­bei­te­ten dar­aus wich­ti­ge Bau­stei­ne zur Qua­li­täts­fra­ge des Was­sers. Sie ent­wi­ckel­ten die so genann­ten bild­schaf­fen­den Metho­den zur Erken­nung von Was­ser­qua­li­tä­ten, die über das ana­ly­ti­sche Aus­schlies­sen von Ver­un­rei­ni­gun­gen hin­aus­ge­hen. Die­se Metho­den erlau­ben es, die inne­re, ener­ge­ti­sche Qua­li­tät des Was­sers optisch sicht­bar zu machen und erwei­tern so den Qua­li­täts­be­griff für das Was­ser mit einem posi­ti­ven Aspekt.

Aus die­sem Geist her­aus arbei­te­te auch Paul Schatz (1898–1979). Er war Holz­bild­hau­er, Erfin­der und Ma‑
schi­nen­bau­in­ge­nieur. Er hin­ter­liess ein rei­ches Werk, wel­ches aus­ge­hend von der Anthro­po­so­phie neue Wege für eine künst­le­ri­sche und natur­ge­mäs­se Tech­nik auf­zeigt. Die von ihm ent­deck­te und erst­mals ent­wi­ckel­te Oloid­tech­nik setzt an der Qua­li­täts- und gleich­zei­tig an der Ener­gie­fra­ge an. Denn die kon­ven­tio­nel­le Auf­be­rei­tungs­tech­nik für das Ab­­­wasser hin zur wei­te­ren Wand­lung zum Pro­dukt Trink­was­ser ver­schlingt eine Unmen­ge an Ener­gie. Ins­be­son­de­re Gemein­den in der drit­ten Welt stel­len die durch Finanz­in­sti­tu­te und Ent­wick­lungs­hil­fe­gel­der finan­zier­ten Klär­an­la­gen oft nach kur­zer Zeit wie­der ab, weil die Belüf­tungs- und Rühr­tech­nik rie­si­ge Sum­men ver­schlin­gen. Das Abwas­ser fliesst daher nach gerau­mer Zeit wie­der unge­rei­nigt in den See, den Fluss oder in das Meer. Weil sich die Oloid­tech­nik auch mit Solar­strom betrei­ben lässt, kann sie hier Abhil­fe schaf­fen.

Aber nicht nur der Ener­gie­ver­brauch, son­dern auch die Was­ser­qua­li­tät spre­chen für den Ein­satz des Olo­ids sowohl in Ent­wick­lungs­län­dern als auch bei uns: Das auf kon­ven­tio­nel­le Wei­se gerei­nig­te Trink­was­ser ist ener­gie­arm und äthe­risch schwach. Mit den bild­bild­schaf­fen­den Metho­den kann die­se Schwä­che sicht­bar gemacht wer­den. Ein wesent­li­ches Merk­mal natür­li­chen Trink­was­sers aus fri­schen Quel­len und Gebirgs­bä­chen ist dem­ge­gen­über sein Sauer­stoff- und Bewe­gungs­reich­tum.
Will man selbst sol­ches Trink­was­ser her­stel­len, muss man sich an der Bewe­gungs­art eines Gebirgs­was­sers ori­en­tie­ren, um des­sen Sauer­stoff­reich­tum zu errei­chen. Das wird durch die Oloid­be­we­gung bewerk­stel­ligt. Das Olo­id beschreibt eine räum­li­che Ach­ter­schlei­fe im rhyth­mi­schen Wech­sel von der Schwe­re in die Leich­te. Durch die­se sanf­te und rhyth­mi­sche Bewe­gung wird dem Was­ser Sauer­stoff und äthe­ri­sche Ener­gie zuge­führt. Das Was­ser wird energie­reicher und erfrischt wie ein bele­ben­der Trank aus dem kla­ren Gebirgs­bach.

Die­ses Prin­zip lässt sich nicht nur in Klär­an­la­gen ein­set­zen, son­dern in gros­sen und klei­nen Anwen­dun­gen auch zur Bele­bung von Trink­was­ser nut­zen. Paul Schatz hat hier­zu von 1960 bis 1976 mit dem Schüt­tel­mi­scher „Tur­bu­la“ und den ers­ten OLO­ID-Pro­to­ty­pen viel­ver­spre­chen­de Ansät­ze zur Trink­was­ser­auf­be­rei­tung öffent­lich gemacht. Doch wie bei vie­len Pio­nier­ent­de­ckun­gen wur­de die­se Art des Umgangs mit dem Was­ser damals noch nicht ver­stan­den. Die heu­ti­ge Gesell­schaft ist in die­sen Fra­gen viel sen­si­bler gewor­den, und es ist zu hof­fen, dass uns nach 30 Jah­ren eine Wei­ter­füh­rung der qua­li­ta­ti­ven Was­ser­auf­be­rei­tung gelin­gen wird.

Autoren116

Fach­per­son Tobi­as Lang­scheid
Arbeits­schwer­punk­te Durch Paul Schatz (sei­nen Gross­va­ter) schon frü­hes Inter­es­se für die For­men­welt der geo­me­tri­schen Kör­per, ins­be­son­de­re
Fas­zi­na­ti­on an der Tätig­keit des For­schens und Ent­de­ckens.
Zwei Jah­re Musik­stu­di­um. Aus­bil­dung zum Gärt­ner, Aus­bil­dung zum Klas­sen­leh­rer für Wal­dorf­päd­ago­gik in Stutt­gart.
Auf­bau der Paul Schatz- Gesell­schaft mit inten­si­ver Aus­stel­lungs­tä­tig­keit.
Seit 1993 Geschäfts­füh­rer der OLOID AG Basel.
Kon­takt t.langscheid@oloid.ch

Lite­ra­tur:

Dr. med. B. Hen­del, „Was­ser und Salz“,
Ina Ver­lags GmbH, 2001

R. Stei­ner, „Geis­tes­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge
zum Ver­ständ­nis der Land­wirt­schaft“, GA 327,
Ver­lag Frei­es Geis­tes­le­ben, 1924

T. Schwenk, „Das sen­si­ble Cha­os“ ,
Ver­lag Frei­es Geis­tes­le­ben, 2003

P. Schatz, Berich­te zur Was­ser­auf­be­rei­tung,
Paul Schatz-Stif­tung, 1992

P. Schatz, Rhyth­mus­for­schung und Tech­nik,
Ver­lag Frei­es Geis­tes­le­ben, 1998

Mit­tei­lun­gen „Was­ser­zei­chen“ vom Ver­ein
für Bewe­gungs­for­schung e.V., Her­ri­schried

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