Wärme empfinden

Lie­be Lese­rin, lie­ber Leser,

wie füh­len Sie sich im Moment? Genies­sen Sie gera­de eine ange­neh­me, bele­ben­de, woh­li­ge Wär­me? Macht Ihnen die Hit­ze des Som­mers zu schaf­fen und hof­fen Sie auf eine ange­neh­me Abküh­lung? Oder ver­mis­sen Sie die erwar­te­te Wär­me des Som­mers und emp­fin­den es als zu kühl?

Ihre Ant­wort hängt einer­seits von der tat­säch­lich herr­schen­den Tem­pe­ra­tur ab, ande­rer­seits von den Begleit­fak­to­ren und dem ganz per­sön­li­chen Wär­me­emp­fin­den. Ob man gera­de bei der Arbeit oder im Auto schwitzt, ob man frei hat und die Wär­me am Strand, im Lie­ge­stuhl bei einem küh­len Getränk genies­sen kann, so macht das für unser Wär­me­emp­fin­den einen gros­sen Unter­schied.

Aber auch unser per­sön­li­ches Wär­me­emp­fin­den ist indi­vi­du­ell ver­schie­den. Was dem Einen zu warm ist, ist für den Andern gera­de rich­tig und dem Drit­ten zu kühl. Wär­me ist also ein durch­aus rela­ti­ver und sub­jek­ti­ver Begriff.
Um einen Eis­block zu schmel­zen braucht es eine ande­re Wär­me, als die, die nötig ist zum Schmel­zen von Eisen. Wär­me bringt alles in und um uns in Bewe­gung, ohne Wär­me gibt es kein Leben, erstarrt alles. Vor dem Sport müs­sen wir uns auf­wär­men. Beson­ders im Kin­des­al­ter bedient sich unser Kör­per der Wär­me des Fie­bers, um fes­te For­men auf­zu­lö­sen und Ent­wick­lung mög­lich zu machen.

Wäh­rend eine Tem­pe­ra­tur in Grad gemes­sen eine phy­si­ka­li­sche, klar defi­nier­te Grös­se ist, geht Wär­me als Emp­fin­dung weit dar­über hin­aus. Wär­me hat einer­seits eine eini­ger­mas­sen objek­ti­vier­ba­re Eigen­schaft, ande­rer­seits ist sie rein sub­jek­ti­ve Emp­fin­dung. Die Tem­pe­ra­tur ist mess­bar, die Wär­me emp­find­bar und durch­zieht als Wesens­ei­gen­schaft alles.
Wann wird es Ihnen warm ums Herz? Für wel­ches The­ma kön­nen Sie sich erwär­men? Pflegt man in Ihrem Umfeld einen war­men Umgangs­ton?

Wie wohl ist es uns in der war­men Bezie­hung zu Mit­men­schen, wir bedür­fen der Wär­me in unse­rem Her­zen. Wie quä­lend und erstar­rend ist es dem­ge­gen­über, wenn uns da nur Käl­te ent­ge­gen­kommt. Ein Kind braucht in sei­ner Ent­wick­lung nicht nur das Fie­ber, son­dern ist abhän­gig von der war­men Bezie­hung zu sei­nen Eltern, von der Lie­be in sei­nem Umfeld.
Ein Zuviel an Wär­me ver­brennt uns. Auch in unse­rem Umfeld und in sozia­len Pro­zes­sen brau­chen wir das rich­ti­ge Mass an Wär­me, um uns wohl zu füh­len und ent­wi­ckeln zu kön­nen.

So viel­sei­tig die Wär­me als sol­ches ist, so sind es auch die Arti­kel die­ser Quin­te­aus­ga­be zum The­ma Wär­me. Natür­lich hof­fen wir, dass Sie sich dafür erwär­men kön­nen.

Ich wün­sche Ihnen, dass Sie die Wär­me die­sen Som­mer bewusst erle­ben kön­nen, es genü­gend Wär­me gibt und Sie die­se in Ihrem Her­zen noch lan­ge bewah­ren kön­nen.

Autoren90

 

Dr. med. Bern­hard Win­gei­er
Für das Redak­ti­ons­team

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