Vermeidung von Antibiotikaresistenzen – das unerforschte Potenzial der Integrativen Medizin

Eine der wirk­sams­ten Medi­ka­men­ten­grup­pen über­haupt, die Anti­bio­ti­ka, droht zuneh­mend unwirk­sam zu wer­den. Der Grund liegt dar­in, dass Anti­bio­ti­ka sowohl in der Human­me­di­zin als auch in der Tier­mast im Über­mass ver­wen­det wer­den. Zudem sind kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Alter­na­ti­ven zur Stär­kung und Unter­stüt­zung gesun­der Gleich­ge­wich­te vor allem in der eta­blier­ten Human­me­di­zin noch wenig bekannt.

Anti­bio­ti­ka sind ursprüng­lich natür­li­che Stoff­wech­sel­pro­duk­te von Pil­zen und Bak­te­ri­en, die schon in gerin­ger Kon­zen­tra­ti­on das Wachs­tum ande­rer Bak­te­ri­en hem­men oder die­se abtö­ten, indem sie auf deren Zell­wand- und Pro­te­in­her­stel­lung sowie auf die Wei­ter­ga­be ihrer Erb­infor­ma­ti­on ein­wir­ken. Zu den natür­li­chen Anti­bio­ti­ka kamen in den ver­gan­ge­nen 70 Jah­ren vie­le künst­lich her­ge­stell­te hin­zu.

Pro­blem schon lan­ge bekannt …

Schon Sir Alex­an­der Fle­ming, der Ent­de­cker des ers­ten Anti­bio­ti­kums (Peni­cil­lin), hat in sei­ner 1945 gehal­te­nen Rede anläss­lich der Nobel­preis­ver­lei­hung dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der unsach­ge­mäs­se Ein­satz von Anti­bio­ti­ka zu Resis­tenz­bil­dun­gen füh­ren und sie the­ra­peu­tisch wert­los machen wür­de (1):
„Die Zeit wird kom­men, in der Peni­cil­lin von jeder­mann in Geschäf­ten gekauft wer­den kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Unwis­sen­de das Peni­cil­lin in zu nied­ri­gen Dosen ver­wen­det. Indem er die Mikro­ben nun nichttöd­li­chen Men­gen aus­setzt, macht er sie resis­tent.“

… und zu spät erkannt

Heut­zu­ta­ge ist die Anti­mi­kro­bi­el­le Resis­tenz (AMR) eine der gröss­ten Gefah­ren für die öffent­li­che Gesund­heit. Jedes Jahr ster­ben nach Schät­zun­gen allein in den Län­dern der Euro­päi­schen Uni­on zwi­schen 25‘000 und 33‘000 Men­schen an schwe­ren Infek­tio­nen mit resis­ten­ten Bak­te­ri­en, die in einer Gesund­heits­ein­rich­tung erwor­ben wur­den, und glo­bal gese­hen töten Infek­tio­nen mit mul­ti­re­sis­ten­ten Bak­te­ri­en Hun­dert­tau­sen­de Men­schen jähr­lich (2–4).
Der Grund für die Ent­ste­hung der Anti­bio­tika­re­sis­ten­zen liegt im mas­sen­haf­ten und oft unnö­ti­gen und/oder unspe­zi­fi­schen Gebrauch von Anti­bio­ti­ka in der Human- und Tier­me­di­zin, sowie in der gros­sen Anzahl und der hohen Repro­duk­ti­ons­ra­te von Bak­te­ri­en, wodurch sich die­se gene­tisch schnell anpas­sen und die ent­spre­chen­den Resis­ten­zen aus­bil­den.
Gemäss dem Anti­bio­ti­ka-Resis­tenz­at­las GERMAP (5) kamen 2015 in der Human­me­di­zin allein in Deutsch­land 700 bis 800 Ton­nen Anti­bio­ti­ka zum Ein­satz. Der ambu­lan­te Bereich ver­eint dabei gut 85% des Gesamt­ver­brauchs auf sich. Auch im Jahr 2016 gaben die Apo­the­ken eine ver­gleich­ba­re Men­ge Anti­bio­ti­ka wie in den Vor­jah­ren ab, im Durch­schnitt 12,6 defi­nier­te Tages­do­sen pro 1000 Ver­si­cher­te jeden Tag.

Weni­ger ist manch­mal mehr

Erstaun­li­cher­wei­se trägt die Ärz­te­schaft einen gros­sen Anteil dar­an, dass eines ihrer wirk­sams­ten Medi­ka­men­te immer unwirk­sa­mer wird. So ist gemäss einer Viel­zahl von Unter­su­chun­gen die Ver­schrei­bung und Ver­ab­rei­chung von Anti­bio­ti­ka häu­fig medi­zi­nisch nicht indi­ziert, wird aber den­noch durch­ge­führt.
Vie­le Stu­di­en haben gezeigt, dass Anti­bio­ti­ka einen klei­nen oder ver­nach­läs­sig­ba­ren Nut­zen für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit zum Bei­spiel unkom­pli­zier­ter aku­ter Mit­tel­ohr­ent­zün­dung (Oti­tis media), Rachen­ent­zün­dung (Pha­ryn­gi­tis), Ent­zün­dung der Bron­chi­en (Bron­chi­tis), Kehl­kopf­ent­zün­dung (Laryn­gi­tis) und gewöhn­li­cher Erkäl­tung haben. Mitt­ler­wei­le sind die Emp­feh­lun­gen der Fach­ge­sell­schaf­ten dahin­ge­hend ange­passt wor­den, dass die­se Erkran­kun­gen pri­mär soge­nannt sym­pto­ma­tisch, also lin­dernd behan­delt wer­den sol­len und nicht anti­bio­tisch. Trotz­dem wer­den Anti­bio­ti­ka bei die­sen Erkran­kun­gen immer noch sehr oft ver­schrie­ben, eben­so wie bei vie­len vira­len respi­ra­to­ri­schen Infek­ten, bei denen Anti­bio­ti­ka gar nichts aus­rich­ten, son­dern höchs­tens einen vor­beu­gen­den Effekt gegen zusätz­li­che bak­te­ri­el­le Infek­tio­nen haben kön­nen (6, 7).
Dies geschieht einer­seits, weil Alter­na­ti­ven zum Anti­bio­ti­ka­ein­satz bei Ärz­tin­nen und Ärz­ten sowie bei Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten noch weit­ge­hend unbe­kannt sind und ande­rer­seits „Nichts-Tun oder ein­fach Abwar­ten“ aus ver­schie­de­nen Grün­den nicht ange­bracht zu sein scheint. Harald Walach brach­te dies 2017 fol­gen­der­mas­sen auf den Punkt (8): „Mehr als 70% der Anti­bio­ti­ka wer­den in der All­ge­mein­pra­xis ver­schrie­ben – um Pati­en­ten zu beru­hi­gen … oder weil die Prak­ti­zie­ren­den kei­ne bes­se­re Idee haben.“

Behand­lun­gen ohne Anti­bio­ti­ka müs­sen gelernt wer­den

Trotz der glas­kla­ren Fol­gen der sich aus­brei­ten­den anti­mi­kro­bi­el­len Resis­tenz und den Bemü­hun­gen der Gesund­heits­be­hör­den welt­weit sind die Kon­zep­te zur Reduk­ti­on der Anti­bio­ti­ka­ab­ga­be bis­her von beschei­de­nem Erfolg.
Immer­hin wur­de in Gross­bri­tan­ni­en ver­sucht, die­je­ni­gen Ärz­tin­nen und Ärz­te zu beloh­nen, die eine Rei­he von Mass­nah­men für die „rich­ti­ge Anti­bio­ti­ka­ver­schrei­bung“ ein­hal­ten. Dazu gehör­te unter ande­rem die Reduk­ti­on der Zahl ver­schrie­be­ner Anti­bio­ti­ka um 1% pro Jahr, die Vor­ga­be, dass nie mehr als 18 Wochen ver­ge­hen dür­fen zwi­schen dem Zeit­punkt einer ärzt­li­chen Über­wei­sung und der tat­säch­li­chen Behand­lung mit Anti­bio­ti­ka, und wei­te­re mehr. Tat­säch­lich haben die All­ge­mein­ärz­te dar­auf­hin bei unkom­pli­zier­ten Atem­wegs­er­kran­kun­gen sogar 3% weni­ger Anti­bio­ti­ka ver­schrie­ben. Der eng­li­sche Gesund­heits­dienst (NHS) hat sei­ne Richt­li­ni­en nun über­ar­bei­tet und macht spe­zi­ell auf die unnö­ti­ge Anti­bio­ti­ka­ver­schrei­bung bei Harn­wegs­in­fek­ten auf­merk­sam.
In Aus­tra­li­en wer­den bei aku­ten Atem­wegs­in­fek­ten jähr­lich bis zu neun­mal mehr Anti­bio­ti­ka ver­schrie­ben als in den Richt­li­ni­en emp­foh­len. Des­halb ent­schloss sich die aus­tra­li­sche Regie­rung, gemäss dem Ansatz des „beha­viou­rial eco­no­mics approach“ (Ver­hal­tens­öko­no­mie) zu han­deln. Dabei wur­den auf unter­schied­li­che Art und Wei­se for­mu­lier­te Schrei­ben an die Ärz­te ver­schickt; am erfolg­reichs­ten war ein Schrei­ben, das den Arzt dar­über auf­klär­te, dass er mehr Anti­bio­ti­ka ver­schreibt als x% der Ver­schrei­ben­den in sei­ner Regi­on. Durch die­se Mass­nah­men konn­te eine Reduk­ti­on der Anti­bio­ti­ka­ver­schrei­bun­gen um gut 10% erreicht wer­den.
Ein Pro­blem dabei ist, dass eine Nicht­ab­ga­be von Anti­bio­ti­ka ohne spe­zi­el­les Wis­sen um die Mög­lich­kei­ten der Kom­ple­men­tär­me­di­zin zur Stär­kung oder Wie­der­her­stel­lung natür­li­cher Gleich­ge­wichts­zu­stän­de sowohl für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten als auch Behan­deln­de unbe­frie­di­gend ist. Dass das Wis­sen um kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche The­ra­pie­mög­lich­kei­ten tat­säch­lich einen star­ken Effekt auf die Men­ge ver­schrie­be­ner Anti­bio­ti­ka hat, zeig­te eine Aus­wer­tung der Ver­schrei­bungs­pra­xis 2016 und 2017 in der Schweiz. Ärz­tin­nen und Ärz­te der Grund­ver­sor­gung mit einem Fähig­keits­aus­weis FMH in Anthro­po­so­phi­scher Medi­zin, Homöo­pa­thie, Tra­di­tio­nel­ler Chi­ne­si­scher Medi­zin oder Phy­to­the­ra­pie  ver­schrie­ben im Durch­schnitt nur halb so vie­le Anti­bio­ti­ka wie Grund­ver­sor­ger ohne die­se Zusatz­qua­li­fi­ka­ti­on (9).

Anti­bio­ti­ka blei­ben auch nach der Anwen­dung Anti­bio­ti­ka

Anti­bio­ti­ka wer­den zum Teil unver­än­dert aus­ge­schie­den, da sie nicht auf den Stoff­wech­sel des Men­schen, son­dern auf den der Bak­te­ri­en zie­len. Auch wer­den sie in der Abwas­ser­rei­ni­gung nicht voll­stän­dig ent­fernt und kön­nen auf die­sem Weg ins Grund­was­ser gelan­gen. Eben­so, und das ist ganz beson­ders besorg­nis­er­re­gend, wur­den Resis­tenz-Gene (jene Gene, durch wel­che ein Bak­te­ri­um resis­tent wird) im Trink­was­ser­ver­sor­gungs­sys­tem gefun­den. Die­se gefähr­den die dort übli­cher­wei­se ansäs­si­gen unge­fähr­li­chen Bak­te­ri­en. Bei der Suche nach dem Ver­ur­sa­cher stiess man auch auf Kli­nik­ab­wäs­ser, die beson­ders hohe Kon­zen­tra­tio­nen sowohl der resis­ten­ten Kei­me als auch der Anti­bio­ti­ka auf­wie­sen (10).
Der hohe Anti­bio­ti­ka­ein­trag in die Umwelt ver­stärkt die Situa­ti­on, in der sich immer mehr Kei­me bil­den, die genau gegen die­se Anti­bio­ti­ka resis­tent sind. In einer sol­chen Ent­wick­lung ist es nur eine Fra­ge der Zeit, bis unser der­zei­ti­ges Anti­bio­ti­ka­ar­se­nal sei­ne Wir­kung ver­liert und die Erfor­schung neu­er Anti­bio­ti­ka den Anfor­de­run­gen hin­ter­her­hinkt.
Die Bio­di­ver­si­tät der natür­li­chen Kei­me nimmt durch die­se Vor­gän­ge ab. Das Gleich­ge­wicht der uns bevöl­kern­den, uns ver­sor­gen­den und schüt­zen­den Bak­te­ri­en – das kom­ple­xe Mikro­bi­om in und auf uns – wird gestört. Die gros­se Viel­falt die­ser für uns guten Bak­te­ri­en steht in einem engen Zusam­men­hang mit unse­rem Immun­sys­tem und dadurch mit unse­rer Gesund­heit ins­ge­samt. Unser gan­zer Orga­nis­mus ist eng ver­floch­ten mit den hoch­in­di­vi­du­el­len Kul­tur­land­schaf­ten unse­rer Mikro­bio­me. Im Gesun­den bil­den wir mit ihnen ein auf­ein­an­der abge­stimm­tes Gesamt­ge­fü­ge im Ein­klang mit unse­rer Umwelt, erfolg­reich auf ein Leben und Über­le­ben aus­ge­rich­tet. In die­ses Gefü­ge grei­fen Anti­bio­ti­ka emp­find­lich stö­rend ein.

Stär­kung der Abwehr­kräf­te als vor­ran­gi­ges Ziel

Mit ihren auf die Wie­der­her­stel­lung gesun­der Gleich­ge­wich­te aus­ge­rich­te­ten The­ra­pie­mög­lich­kei­ten haben inte­gra­tiv-medi­zi­ni­sche Kon­zep­te sehr viel zu bie­ten, um vira­le und auch bak­te­ri­el­le Erkran­kun­gen erfolg­reich ohne Anti­bio­ti­ka zu behan­deln und nach­hal­ti­ge Gesund­heits­zu­stän­de zu errei­chen.
Zunächst ist inter­es­sant, dass der Grund für die zurück­hal­ten­de Anwen­dung von Anti­bio­ti­ka in der Inte­gra­ti­ven Medi­zin nicht pri­mär dar­in liegt, Resis­ten­zen zu ver­mei­den, son­dern die Selbst­hei­lungs­kräf­te des Men­schen zu stär­ken. In die­ser Betrach­tungs­wei­se kön­nen sich Bak­te­ri­en  – von denen wir auch im gesun­den Zustand unvor­stell­ba­re Men­gen in uns tra­gen – erst dann krank­ma­chend ein­sei­tig aus­brei­ten, wenn das Gleich­ge­wicht des gesun­den Men­schen gestört ist. Die­ses Gleich­ge­wicht beinhal­tet nicht nur kör­per­li­che Vor­gän­ge, son­dern auch see­lisch-geis­ti­ge Pro­zes­se, die dau­ernd auf unse­re phy­sio­lo­gi­schen Abläu­fe wir­ken und unse­ren Orga­nis­mus stark beein­flus­sen.
Solan­ge die­se mit­ein­an­der ver­wo­be­nen leib­lich-see­lisch-geis­ti­gen Pro­zes­se nicht wie­der ins gesun­de Gleich­ge­wicht gebracht wer­den kön­nen, bleibt nur die – manch­mal abso­lut not­wen­di­ge – Behand­lung mit­tels einer Anti­bio­ti­ka­the­ra­pie. Dies kann hel­fen, die Zeit zu über­brü­cken, bis die gesun­den Gleich­ge­wichts­pro­zes­se wie­der durch Selbst­hei­lung und/oder ergän­zen­de Mass­nah­men gestärkt wer­den kön­nen und der Orga­nis­mus wie­der allein mit den schäd­li­chen Bak­te­ri­en fer­tig wird. In der Inte­gra­ti­ven Medi­zin wird der Ein­satz kom­ple­men­tä­rer und schul­me­di­zi­ni­scher Medi­ka­men­te und The­ra­pi­en somit bewusst auf­ein­an­der abge­stimmt.

Erfah­run­gen inte­gra­ti­ver Kon­zep­te ohne Anti­bio­ti­ka­the­ra­pie lie­gen seit lan­gem vor

Die Bei­trä­ge der Inte­gra­ti­ven Medi­zin zur Ver­mei­dung über­flüs­si­ger Anti­bio­ti­ka­ver­schrei­bun­gen und zu einem zurück­hal­ten­den und sinn­vol­len Ein­satz des Anti­bio­ti­ka­schat­zes ent­spre­chen ganz und gar den For­de­run­gen der WHO und des Bun­des­amts für Gesund­heit. Wie in der letz­ten Quin­te bereits erwähnt, konn­te ein Team um Erik Baars (11) nach­wei­sen, dass Nor­mal­ver­sor­ger in Gross­bri­tan­ni­en mit Zusatz­aus­bil­dun­gen in Kom­ple­men­tär­me­di­zin bei Atem­wegs­er­kran­kun­gen rund 25% weni­ger Anti­bio­ti­ka ver­schrei­ben als ihre rein kon­ven­tio­nell aus­ge­bil­de­ten Kol­le­gen.
Auch die For­schung an der Kli­nik Arle­sheim konn­te in einer frü­he­ren Stu­die zei­gen, dass sogar die Behand­lung der Lun­gen­ent­zün­dung durch ent­spre­chend aus­ge­bil­de­te ärzt­li­che Fach­per­so­nen und unter genau­er Berück­sich­ti­gung der indi­vi­du­el­len Situa­ti­on ohne Anti­bio­ti­ka­ein­satz mög­lich und das Ergeb­nis ver­gleich­bar ist mit der Behand­lung mit Anti­bio­ti­ka (12). Anschlies­send an die­se retro­spek­ti­ve Unter­su­chung ist es nun wich­tig, sol­che Unter­su­chun­gen pro­spek­tiv, über einen län­ge­ren Zeit­raum und bevor­zugt an ver­schie­de­nen Zen­tren durch­zu­füh­ren. Dar­in ent­hal­ten sind Unter­su­chun­gen so wich­ti­ger Fra­gen wie nach Rück­fall­quo­ten, der Nach­hal­tig­keit der Behand­lungs­pfa­de, der Lebens­qua­li­tät wäh­rend und nach der Behand­lung, Behand­lungs­zei­ten und Dau­er, bis eine nor­ma­le – even­tu­ell sogar ver­bes­ser­te – All­tags­si­tua­ti­on wie­der erreicht wird.

Ver­mehr­te inte­gra­ti­ve For­schung ist sinn­voll und not­wen­dig

Lei­der wird das Poten­zi­al der Inte­gra­ti­ven Medi­zin zur Ver­mei­dung von Anti­bio­tika­re­sis­ten­zen und das Auf­zei­gen von prak­ti­ka­blen Alter­na­ti­ven zur Abga­be von Anti­bio­ti­ka von der kon­ven­tio­nel­len For­schung noch viel zu wenig auf­ge­nom­men. Daher wäre es äus­sert wich­tig, ent­spre­chen­de For­schungs­ar­bei­ten zu finan­zie­ren, damit die­ses gros­se gesell­schaft­li­che Gesund­heits­pro­blem wis­sen­schaft­lich und nach­hal­tig gelöst wer­den kann.
Das Ziel sol­cher For­schung ist nicht nur zu zei­gen, dass der Anti­bio­ti­ka­ein­satz mas­siv und ver­ant­wor­tungs­voll redu­ziert oder ersetzt wer­den kann, son­dern auch gemein­sam – bevor­zugt mit kon­ven­tio­nel­len Zen­tren – Vor­ge­hens­wei­sen zu ent­wi­ckeln, die auf­zei­gen, wie sich die­se Zie­le mit­tels Richt­li­ni­en und Emp­feh­lun­gen von Fach­ge­sell­schaf­ten in die brei­te Pra­xis umset­zen las­sen, um letzt­lich für die Zukunft wirk­sa­me, nach­hal­ti­ge und umfas­sen­de The­ra­pi­en in der Human­me­di­zin zu haben.

Unter­stüt­zen Sie die For­schung zu die­sem wich­ti­gen The­ma:
Ver­mei­dung von Anti­bio­tika­re­sis­ten­zen.

In die­sem Sin­ne bit­ten wir Sie um finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der For­schungs­ar­bei­ten der Anthro­po­so­phi­schen Medi­zin, damit sol­che Stu­di­en wis­sen­schaft­lich exakt und gemäss „sta­te of the art“ geplant und durch­ge­führt wer­den kön­nen.

Quel­len:
(1)    https://www.nobelprize.org/uploads/2018/06/fleming-lecture.pdf
(2)    O’Neill J. Tack­ling drug-resistant infec­tions glo­bal­ly: final report and recom­men­da­ti­ons. Review on Anti­mi­cro­bi­al Resis­tan­ce 2016.
(3)    EMA. Anti­mi­cro­bi­al resis­tan­ce. 2017; http://www.euro.who.int/de/health-topics/disease-prevention/antimicrobial-resistance/antibiotic-resistance
(4)    Lan­cet Infect Dis. 2018; (published online Nov 5.) http://dx.doi.org/10.1016/S1473-3099(18)30605–4
(5)    https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/05_Tierarzneimittel/germap2015.pdf
(6)    Pou­wels K.B. et al. T. 2018. Actu­al ver­sus ‘ide­al’ anti­bio­tic pre­scrib­ing for com­mon con­di­ti­ons in Eng­lish pri­ma­ry care. Jour­nal of Anti­mi­cro­bi­al Che­mo­the­ra­py, 73(suppl_2), 19–26.
(7)    Gul­li­ford M.C. et al. Con­ti­nued high rates of anti­bio­tic pre­scrib­ing to adults with respi­ra­to­ry tract infec­tion: sur­vey of 568 UK gene­ral prac­tices. BMJ open, 2014. 4(10): p. e006245.
(8)    Walach H. Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne: A Serious Opti­on as We Are Facing the Pro­blem of Bac­te­ri­al Anti­bio­tic Resis­tan­ce. Com­ple­ment Med Res 2017;24:132–134).
(9)    Dako­med, Sym­po­si­um Bern, 15.11.2018. Bekämp­fung der Anti­bio­tika­re­sis­ten­zen ¬– das Poten­ti­al der Kom­ple­men­tär­me­di­zin nut­zen. Aus­wer­tung SASIS-Daten 2016 und 2017.
(10)    http://www.trinkwasser-report.de/presseberichte/ardbakterienundantibiotikaimwasser.html
(11)    van der Werf ET et al. Do NHS GP sur­ge­ries employ­ing GPs addi­tio­nal­ly trai­ned in inte­gra­ti­ve or com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne have lower anti­bio­tic pre­scrib­ing rates? Retro­s­pec­tive cross-sec­tio­n­al ana­ly­sis of natio­nal pri­ma­ry care pre­scrib­ing data in Eng­land in 2016. BMJ Open 2018;8:e020488. doi: 10.1136/bmjopen-2017–020488
(12)    Mun­da V. et al. 75. Jah­res­ta­gung der Schwei­ze­ri­schen Gesell­schaft für Inne­re Medi­zin; Basel 23. — 25. Mai 2007

Fach­per­son

Dr. rer. nat. Dani­el Krüer­ke

Arbeits­schwer­punk­te Pro­mo­vier­ter Phy­si­ko­che­mi­ker mit über 25-jäh­ri­ger Berufs­er­fah­rung in aka­de­mi­scher, indus­tri­el­ler und kli­ni­scher For­schung und Ent­wick­lung.
Seit 10 Jah­ren für die For­schungs­ab­tei­lung
der Kli­nik Arle­sheim tätig.
Kon­takt daniel.krueerke@klinik-arlesheim.ch

Fach­per­son

Dr. agr. Lukas Rist

Arbeits­schwer­punk­te Pro­mo­vier­ter Bio­lo­ge, seit über 20 Jah­ren in
ver­schie­de­nen Posi­tio­nen im Gesund­heits­we­sen aktiv. Seit 1.2.2018 für die For­schungs­för­de­rung an der Kli­nik Arle­sheim und als Geschäfts­füh­rer
des Ver­eins integrative-kliniken.ch tätig.
Kon­takt lukas.rist@klinik-arlesheim.ch

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