Soziale Medizin

Sie hat­te ein wirk­lich könig­li­ches Wesen! Das bedeu­tet nicht, dass sie unnah­bar, distan­ziert oder gleich­gül­tig gegen­über den Nöten und Ereig­nis­sen ihrer Zeit gewe­sen wäre. Sie war könig­lich, und doch strahl­te sie eine tie­fe Brü­der­lich­keit aus.

Für sie war jeder gleich. Ob sie sich um ein behin­der­tes Kind küm­mer­te, einen schrei­en­den Wahn­sin­ni­gen, einen preus­si­schen Gene­ral oder einen eng­li­schen Gra­fen, um einen jun­gen Arzt oder einen Medi­zin­stu­den­ten, eine Kran­ken­schwes­ter, einen Gärt­ner oder Bett­ler – sie sprach mit allen in der glei­chen Wei­se. […] Die­ser Geist der Brü­der­lich­keit, den sie auf alle Men­schen aus­dehn­te, floss auch in ihre the­ra­peu­ti­sche Arbeit ein. Die­se war her­vor­ra­gend, denn sie war zwei­fel­los der bes­te Arzt, dem ich je begeg­net bin. Den­ken Sie nicht, dass sie klug war, sie war wei­se. Auf die eine oder ande­re Wei­se ver­wen­de­te sie alles zur Hei­lung; ein Medi­ka­ment, ein star­kes Wort, einen lie­ben­den Blick, ein Musik­stück, ein Gemäl­de, einen Spa­zier­gang durch die Land­schaft; was immer ihr zur Ver­fü­gung stand, gebrauch­te sie.

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