Senf (Brassica nigra)

Für die Anwen­dung als Heil­mit­tel wird der Schwar­ze Senf (Bras­si­ca nigra) ver­wen­det, im Ver­gleich zum Weis­sen Senf (Sina­pis alba), der für die Her­stel­lung des Spei­se­senfs genutzt wird. Er gehört zur Fami­lie der Kreuz­blüt­ler.
Man fin­det den Senf ver­wil­dert an Schutt­plät­zen oder Fluss­ufern vor, er gedeiht am bes­ten an lich­ten und durch­wärm­ten Stel­len. Er wird aber vor allem als Kul­tur­pflan­ze auf Fel­dern ange­baut; schon im alten Rom war das der Fall.
Die Senf­pflan­ze wird zwi­schen 30 Zen­ti­me­ter und 2 Meter hoch, hat einen glat­ten, dün­nen Stän­gel und fes­te Blät­ter, die vor allem in der unte­ren Hälf­te des Stän­gels ange­setzt sind. Die Wur­zel ist eher unauf­fäl­lig und fein. Der Stän­gel ver­zweigt sich viel­fäl­tig, und ent­lang die­ser Ver­äs­te­lun­gen sit­zen dann Ende Früh­som­mer die trau­bi­gen Blü­ten­stän­de, mit vie­len gel­ben, klei­nen, zar­ten vier­blätt­ri­gen Blü­ten. Die Blü­ten ver­strö­men, wenn überhaupt, nur einen ganz sanf­ten süss­li­chen Duft.
Wäh­rend wei­ter oben die Blü­ten noch nicht auf­ge­gan­gen sind, ent­ste­hen wei­ter unten bereits die Samen.
In läng­li­chen Samen­kap­seln bil­den sich zehn klei­ne, dunk­le, kugel­för­mi­ge Samen. In die­sen Senf­sa­men ist ein Gly­ko­sid namens Sini­grin ent­hal­ten, das sich bei Kon­takt mit Was­ser in das Senfal­lyl­öl ver­wan­delt. Die­ses hat einen stark bren­nen­den Geschmack und ist augen- und haut­rei­zend. Es ist in vie­len Kohl­pflan­zen zu fin­den, aber hier beim Senf ist es sehr aus­ge­prägt im Samen vor­han­den. Wie alle äthe­ri­schen Öle ist es sehr flüch­tig. Daher soll­te das Senf­mehl immer so frisch wie mög­lich sein und gut luft­dicht ver­schlos­sen auf­be­wahrt wer­den. Das Bren­nen bei einer Senf­an­wen­dung folgt immer einem ähn­li­chen Mus­ter: Ziem­lich rasch setzt ein ers­ter Reiz ein, wel­cher dann aber sta­bil und (meist) erträg­lich bleibt, bis er schliess­lich erneut ansteigt und die Anwen­dung abge­schlos­sen wer­den muss. Bei zu lan­ger Anwen­dung kön­nen Ver­bren­nun­gen bis zur Bla­sen­bil­dung auf­tre­ten.
In die­ser unschein­ba­ren Pflan­ze schlum­mert also im Samen eine unheim­lich sul­fu­ri­sche Kraft, die den Stoff­wech­sel unterstützt – lokal ent­steht eine star­ke Durch­blu­tung und Erwär­mung der Haut und der dar­un­ter­lie­gen­den Orga­ne – und durch ihren schmerz­haf­ten Reiz die obe­ren Wesens­glie­der her­an­zieht und so eine inkar­nie­ren­de Wir­kung hat.

 

Fach­per­son

Rebek­ka Lang

Arbeits­schwer­punk­te Seit 2008 an der Kli­nik Arle­sheim tätig
als dipl. Pfle­ge­fach­frau, seit 2012 ver­mehrt
Auf­ga­ben in der Aus­bil­dung, heu­te Aus­bil­dungs­ver­ant­wort­li­che
Pfle­ge.
Grund­kurs Anthro­po­so­phi­sche Pfle­ge.
Exper­tin Rhyth­mi­sche Ein­rei­bun­gen IFAN.
Kon­takt rebekka.lang@klinik-arlesheim.ch

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