Osteopathie — bewusst bewegt begleiten

Seit Novem­ber 2006 gehört die Osteo­pa­thie zum the­ra­peu­ti­schen Ange­bot der Ita Weg­man Kli­nik. Ute Küp­per behan­delt Säug­lin­ge, Kin­der und Erwach­se­ne und beschreibt in die­sem Bei­trag die Hin­ter­grün­de die­ser The­ra­pie­form sowie ihre eige­nen Erfah­run­gen.

Grund­la­gen der Osteo­pa­thie

Das ganz­heit­li­che Kon­zept der Osteo­pa­thie ent­wi­ckel­te der Arzt Andrew Tay­lor Still (1828–1917) aus jahre­langer ärzt­li­cher Tätig­keit, For­schung und Natur­beobachtung in Ame­ri­ka. Mit 64 Jah­ren grün­de­te er 1892 die Ame­ri­can school of osteo­pa­thy in Kirks­vil­le, Mis­sou­ri. Aus die­ser ging die A. T. Still Uni­ver­si­ty of Health Scieness her­vor.

A. Still präg­te die Osteo­pa­thie aus den Erkennt­nis­sen:

  • Alles Leben ist Bewe­gung.
  • Der Mensch bil­det eine Ein­heit aus Kör­per, See­le und Geist.
  • Struk­tur und Funk­ti­on – Funk­ti­on und Struk­tur beein­flus­sen sich gegen­sei­tig.
  • Alles fliesst. Den Gefäss- und Ner­ven­bah­nen sowie der Zir­ku­la­ti­on von Liquor, Hor­mo­nen, Blut, Lym­phe und Ver­dau­ungs­säf­ten kommt im Orga­nis­mus eine gros­se Bedeu­tung zu.
  • Der Mensch trägt die Fähig­keit der Selbst­hei­lungs­kräf­te in sich.
  • Der Ent­wick­lung der Indi­vi­dua­li­tät mit ihrem sozia­len Umfeld und der Bio­gra­phie kommt Bedeu­tung zu.

Die Osteo­pa­thie ist eine sehr dif­fe­ren­zier­te Therapie­form, die über die Hän­de der The­ra­peu­ten ihre An­­wendung fin­det.
Es wer­den ein­ge­schränk­te Bewe­gungs­qua­li­tä­ten er­tas­tet und mobi­li­siert. Dabei wer­den ins­be­son­de­re die funk­tio­nel­len Zusam­men­hän­ge zwi­schen dem Be­we­gungsapparat, den Orga­nen und dem Gefäss- und Ner­ven­system in die The­ra­pie mit ein­be­zo­gen.

Die Osteo­pa­thie ver­sucht, den Pati­en­ten in sei­ner Ge­­samt­heit wahr­zu­neh­men und zu erfas­sen, mit dem Ziel, die Ursa­che und Ent­wick­lung von Krank­heitsprozessen auf­zu­fin­den und zu behan­deln.

Der Mensch strebt nach Auf­rech­te und Gleich­ge­wicht

Im Ver­lauf des Lebens ent­ste­hen Bewegungsein­schränk­ungen, Asym­me­tri­en und Ungleich­ge­wich­te.
Phy­si­sche und see­li­sche Trau­ma­ta, erb­li­che Veran­lagung, Konstitu­tionen bewir­ken und prä­gen die Aus­bildung unse­res indi­vi­du­el­len Seins im guten wie im belas­ten­den Sinn.

Viel­fach ist zu beob­ach­ten, wie sich über Jah­re hin­weg aus die­sem „Lebens­ruck­sack“ her­aus ganz in­­di­viduelle Funk­ti­ons­ket­ten an Dys­funk­tio­nen im Be­we­gungsapparat und im Organ­ge­sche­hen bil­den und zuneh­mend ver­fes­ti­gen.

Auf einem sol­chen Nähr­bo­den kön­nen sich ver­schie­dene aku­te oder chro­ni­sche Erkran­kun­gen ent­wickeln, die unser eigent­li­ches Stre­ben nach Auf­rechte und Gleich­gewicht stö­ren. Das Auf­spü­ren, Wahr­neh­men und Nach­voll­zie­hen der Ent­wick­lung sol­cher Funk­tionsketten und Zusam­men­hän­ge bil­det die Grund­lage der fun­dier­ten osteo­pa­thi­schen The­ra­pie. Es geht dar­um, ent­stan­de­ne Dys­funk­tio­nen und Ver­fes­ti­gun­gen dem leben­di­gen, hei­len­den Lebens­strom wie­der ein­zu­gliedern.

Das Kno­chen­ge­bäu­de ist das deut­li­che Gerüst aller Gestal­ten;
ein­mal wohl erkannt, erleich­tert es die Erkennt­nis aller übri­gen Tei­le,
ja ich behand­le die Kno­chen als einen Text, wor­an sich alles Leben und Mensch­li­che
anglie­dern lässt.

J. W. Goe­the

Was mir am Her­zen liegt

Durch mei­ne jah­re­lan­ge Berufs­er­fah­rung und Aus­bildung ver­bin­de ich in der The­ra­pie die schul­medi­zinischen und osteo­pa­thi­schen Erkennt­nis­se mit den menschen­kundlichen Grund­la­gen der durch Rudolf Stei­ner und Ita Weg­man erwei­ter­ten Heil­kunst.

In den Behand­lun­gen brin­ge ich gemein­sam mit der Pati­en­tin oder dem Pati­en­ten die kör­per­li­chen Ver­änderungen in einen Zusam­men­hang mit den gestalt­bildenden Lebens­pro­zes­sen und den glei­cher­mas­sen wich­ti­gen see­li­schen und geis­ti­gen Pro­zes­sen.

Im Ver­lauf der Behand­lung kann sich die Pati­en­tin oder der Pati­ent tie­fer ken­nen ler­nen, wahr­neh­men und be­wusster ein­ord­nen. Dadurch kön­nen sie die Mög­lich­keit erhal­ten, ihr Leben anders zu ergrei­fen und zu gestal­ten.

Ich arbei­te an der Ita Weg­man Kli­nik mit Ärz­tin­nen und Ärz­ten sowie ande­ren the­ra­peu­ti­schen Fach­rich­tun­gen zusam­men, um die Pati­en­ten mit ihren Fra­gen und Beschwer­den in die Mit­te zu stel­len. So kön­nen wir von­ein­an­der ler­nen und uns weiterent­wickeln.

Autoren86

Fach­per­son Ute Küp­per
Arbeits­schwer­punk­te Aus­bil­dung zur Arzt­hel­fe­rin
1979 bis 1981 in ortho­pä­di­scher Pra­xis in Wupper­tal.
1981 bis 1983 Aus­bil­dung zur Physio­therapeutin an der Uni­kli­nik Düs­sel­dorf und ortho­pä­di­schen Kli­nik Vol­mar­stein.
Seit 1984 Berufs­tä­tig­keit als Phy­sio­the­ra­peu­tin in Pra­xen
und Reha­kli­nik. Aus­bil­dung zur Bobath-The­ra­peu­tin für Kin­der und Erwach­se­ne 1988/89.1996 bis 2001 berufs­be­glei­ten­de Aus­bil­dung in Osteo­pa­thie. parie­ta­le (Bewe­gungs­ap­pa­rat), vis­cera­le (Orga­ne),
fascia­le (Binde­gewebe), cra­nio-sacra­le Osteo­pa­thie.
Wei­ter­bil­dun­gen in anthroposo­phischer Medi­zin und The­ra­pie.
1999 bis 2007 selbst­stän­dig mit eige­ner Pri­vat­pra­xis.
Seit 2003 Dozentinnen­tätigkeit. Seit Novem­ber 2006 Mit­ar­bei­te­rin der Ita Weg­man Kli­nik.
Seit Dezem­ber 2011 in der Pra­xis Kai­ros in Arle­sheim
Kon­takt 061 706 10 16

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