Mit Freude anpacken

Der­zeit machen 12 Ler­nen­de in acht ver­schie­de­nen Beru­fen eine Aus­bil­dung an der Kli­nik Arle­sheim. Johan­na Sud­brack und Mad­lei­na Metz­ger sind zwei davon. Johan­na Sud­brack lernt Gärt­ne­rin EFZ der Fach­rich­tung Zier­pflan­zen, Mad­lei­na Metz­ger Köchin EFZ.

Johan­na Sud­brack und Mad­lei­na Metz­ger haben sich ganz bewusst für die Kli­nik Arle­sheim als Aus­bil­dungs­be­trieb ent­schie­den und sind sehr zufrie­den mit ihrer Wahl. Sie sind begeis­tert von dem, was sie ler­nen, und von der Art, wie sie ler­nen: Über den Lehr­plan hin­aus ler­nen sie auch den anthro­po­so­phi­schen Ansatz beim Pflan­zen­an­bau und in der Ernäh­rung bezie­hungs­wei­se Zube­rei­tung der Spei­sen ken­nen. Sie füh­len sich wohl am Arbeits­platz, weil sich die Berufs­bild­ner Zeit für sie neh­men, weil sie mit den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in ihren Teams gut zusam­men­ar­bei­ten und wegen der freund­li­chen und moti­vie­ren­den Atmo­sphä­re. Aus­ser­dem schät­zen die jun­gen Frau­en, dass sie viel Raum für ihre per­sön­li­che Ent­wick­lung haben.

Vol­ler Ein­satz für Natur und Men­schen als Gärt­ne­rin

Pflan­zen moch­te Johan­na Sud­brack schon immer ger­ne – aber als Beruf? Nach zwei Prak­ti­ka in der Gärt­ne­rei der Kli­nik Arle­sheim war ihr dann klar: „Ja, ich will Gärt­ne­rin ler­nen, und zwar hier.“ Nun ist sie im 3. Lehr­jahr.

Beson­ders gut gefällt Johan­na Sud­brack, dass sie viel draus­sen ist, alles über bio­dy­na­mi­schen Land­bau lernt und viel Abwechs­lung hat. Zur täg­li­chen Arbeit in der Gärt­ne­rei gehö­ren der Anbau von Heil­pflan­zen für die Heil­mit­tel­her­stel­lung an der Kli­nik Arle­sheim, von Kräu­tern und ein wenig Gemü­se für die Küche. Auch für den Blu­men­schmuck in den Häu­sern sorgt die Gärt­ne­rei – vom Anbau der Blu­men und Topf­pflan­zen, übers Bin­den der Sträus­se und ganz aktu­ell der Advents­krän­ze bis hin zum Arran­ge­ment auf den Sta­tio­nen, im Restau­rant oder auch im Auf­bah­rungs­raum. Die Gärt­ne­rin­nen und Gärt­ner küm­mern sich eben­so um die Pfle­ge der Grün­an­la­gen der Kli­nik, wel­che die Pati­en­ten ger­ne als Rück­zugs- und Erho­lungs­raum nut­zen. Im Herbst gehört dazu auch Laub rechen, im Win­ter Schnee räu­men, im Früh­jahr Sträu­cher schnei­den und im Som­mer Rasen mähen. Johan­na Sud­brack packt über­all kräf­tig mit an. Erde an den Hän­den, Regen und Hit­ze schre­cken sie nicht. Im Gegen­teil: „Durchs vie­le Draus­sen­sein füh­le ich mich leben­dig, auch wenn ich abends oft ziem­lich k.o. bin. Es erdet mich und schenkt mir ein kla­res Bewusst­sein.“

Mega­span­nend!“, so fin­det Johan­na Sud­brack vor allem den Heil­pflan­zen­an­bau nach Deme­ter-Richt­li­ni­en. Das bedeu­tet, dass die Gärt­ne­rei an der Kli­nik Arle­sheim kei­ne künst­li­chen Dün­ger und Pflan­zen­schutz­mit­tel ein­setzt. Frau Sud­brack und ihre Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen stel­len selbst Prä­pa­ra­te aus natür­li­chen Zuta­ten her, die, zum rich­ti­gen Zeit­punkt aus­ge­bracht, den Pflan­zen hel­fen, gesund zu blei­ben und gut zu wach­sen. „Der Erfolg gibt uns recht“,
berich­tet Johan­na Sud­brack stolz. „Unser Gar­ten grünt und blüht.“

Freu­de brin­gen als Köchin

Mad­lei­na Metz­ger kam nach einem ent­täu­schen­den ers­ten Lehr­jahr in einem ande­ren Betrieb in die Küche der Kli­nik Arle­sheim. Auch sie ist der­zeit im 3. Lehr­jahr. Wäh­rend sie im ers­ten Lehr­be­trieb nur stu­pi­de Hilfs­ar­bei­ten wie Salat in Schäl­chen abwie­gen ver­rich­tet hat, mach­te sie in der Küche der Kli­nik Arle­sheim von Anfang an alle Arbei­ten. Küchen­che­fin und Berufs­bild­ner haben ihr das ein­fach so zuge­traut – und stan­den ihr natür­lich jeder­zeit mit Rat und Tat zur Sei­te. „Ich fin­de mei­ne Arbeit sinn­voll. Mir gefällt, dass sie bunt und abwechs­lungs­reich ist“, sagt Mad­lei­na Metz­ger. „Wenn ich einen Tel­ler schön anrich­te, stel­le ich mir vor, dass sich die Pati­en­tin oder der Pati­ent dar­über freut und viel­leicht ein biss­chen schnel­ler gesund wird.“ Jeden Tag wer­den in der Küche der Kli­nik Arle­sheim rund 200 Essen für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, fürs Café-Restau­rant und für die Mit­ar­bei­ten­den abso­lut frisch und scho­nend gekocht. Was immer von Hand her­ge­stellt wer­den kann, wird selbst pro­du­ziert – von der Kon­fi­tü­re bis zur Patis­se­rie. Der kli­nik­ei­ge­ne Gar­ten lie­fert fri­sche Kräu­ter. Wir ver­wen­den über­wie­gend sai­so­na­le und regio­na­le Lebens­mit­tel in Deme­ter-Qua­li­tät oder aus bio­lo­gi­schem Anbau. Genau wegen die­ser Phi­lo­so­phie dach­te sich Mad­lei­na Metz­ger: „Da muss ich hin!“

Mad­lei­na Metz­gers Arbeits­tag beginnt mor­gens um 6.30 Uhr mit dem Rich­ten des Früh­stücks. In der Team­run­de gegen
8 Uhr wird unter ande­rem bespro­chen, wer wel­che Auf­ga­ben über­nimmt. Pro­bie­ren und abschme­cken – „Aro­men nach­füh­len“, nennt sie das –, rüs­ten und Tel­ler anrich­ten macht Frau Metz­ger am liebs­ten. Dann wird das 3-Gang-Mit­tag­essen gekocht. Um 11.20 Uhr ist alles fer­tig. Die Pati­en­ten-
essen wer­den auf die Sta­tio­nen gebracht, für die Mit­ar­bei­ten­den ist ein Buf­fet ange­rich­tet. Und dann bestellt auch schon der Ser­vice die ers­ten Essen für die Gäs­te im Restau­rant. Am Nach­mit­tag berei­ten die Köchin­nen und Köche noch das Znacht für Pati­en­ten und allen­falls Mit­ar­bei­ten­de zu.
Mad­lei­na Metz­ger ist stolz auf das, was sie gelernt hat, was sie kann. In einem Tage­buch hat sie ihre fach­li­chen Fort­schrit­te über die Zeit fest­ge­hal­ten. Die Anre­gung dazu kam von Küchen­che­fin Sabi­ne Hagg. An ihrer Aus­bil­dung an der Kli­nik Arle­sheim schätzt sie vor allem den acht­sa­men Umgang mit Lebens­mit­teln, das Sel­ber-machen-Dür­fen und dass ihre Aus­bild­ner ihr so viel Ver­trau­en schen­ken. Das gibt ihr Selbst­ver­trau­en, macht sie stark. So stark, dass sie die Ener­gie hat, ihre Aus­bil­dung mit Berufs­ma­tur zu absol­vie­ren.

Fun­dier­te Aus­bil­dung auf neu­es­tem Stand

Auch wenn eine Leh­re an der Kli­nik Arle­sheim kei­ne 08/15-Aus­bil­dung ist, gehen selbst­ver­ständ­lich bei­de Ler­nen­de regu­lär in die Berufs­schu­le und besu­chen auch die über­be­trieb­li­chen Kur­se. Aus­ser­dem arbei­ten sie zeit­wei­se in ande­ren Betrie­ben, um deren Arbeits­wei­sen zu erler­nen und Berei­che abzu­de­cken, die an der Kli­nik Arle­sheim nicht erlernt wer­den kön­nen. Wäh­rend Johan­na Sud­brack einen Tag pro Woche in einem Part­ner­be­trieb ver­bringt, ist Mad­lei­na Metz­ger über die gan­ze Aus­bil­dungs­zeit ver­teilt immer wie­der für eine Prak­ti­kums­wo­che aus­wärts. So kön­nen wir unse­rer Ver­ant­wor­tung für die Ler­nen­den und ihre fun­dier­te Aus­bil­dung gerecht wer­den und ihnen einen guten Start ins Berufs­le­ben ermög­li­chen.

 

Fach­per­son

Mad­lei­na Metz­ger

Per­sön­li­ches Gym­na­si­um Lau­fen. Gym­na­si­um in Bern.
KV Han­dels­schu­le Basel.
Hob­bys / Inter­es­sen: in der Natur unter­wegs sein. Mit Sauer­teig expe­ri­men­tie­ren. Gitar­re spie­len.
Per­sön­li­ches Mot­to: Be bra­ve. – Sei mutig.
Kon­takt madleina.metzger@klinik-arlesheim.ch

 

Fach­per­son

Johan­na Sud­brack

Arbeits­schwer­punk­te 12 Jah­re Stei­nerschu­le (Lör­rach, Mün­chen­stein, Mut­tenz) mit IMS-F Abschluss.
Hob­bys / Inter­es­sen: Lesen, Musi­zie­ren (Kla­vier, Quer­flö­te, Gitar­re). Mit mei­nem Hund lau­fen gehen.
Kon­takt johanna.sudbrack@klinik-arlesheim.ch

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