Kraft tanken — Mut schöpfen

Lie­be Lese­rin, lie­ber Leser

Auf­fal­lend ist, dass die Medi­en in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zuneh­mend über bekann­te Per­sön­lich­kei­ten berich­ten, die an Krebs erkrankt sind. Man könn­te mei­nen, Krebs sei eine neue Krank­heit unse­rer Zeit.

Dabei wur­de sie bereits an fos­si­len Kno­chen von vor über zwei Mil­lio­nen Jah­ren nach­ge­wie­sen. Aber Krebs ist offen­bar kein Tabu­the­ma mehr wie noch vor weni­gen Jahr­zehn­ten. Frü­her wur­de dar­über ein­fach nicht gespro­chen. Selbst Ärz­te haben die Dia­gno­se Krebs nicht immer for­mu­liert. Auch dank der Auf­klä­rungs­ar­beit vie­ler Orga­ni­sa­tio­nen und Selbst­hil­fe­grup­pen hat sich das mitt­ler­wei­le geän­dert. Das The­ma Krebs ist besprech­bar gewor­den, die Men­schen sind heu­te sen­si­bi­li­siert.

Es kann für den Ein­zel­nen eine Hil­fe sein – zu wis­sen und zu erle­ben, ich ste­he nicht allein die­sem Pro­blem gegen­über. Es betrifft noch vie­le ande­re. Und doch: Mit der Dia­gno­se Krebs ist der Ein­zel­ne kon­fron­tiert, er selbst muss sich damit aus­ein­an­der­set­zen. Schliess­lich geht es um sein Leben.

Heu­te ist jeder Mensch in gewis­ser Wei­se von der Krank­heit Krebs betrof­fen – oder, wie es ein Arzt im Gespräch for­mu­lier­te: „Wir haben alle Krebs.“ Damit mein­te er nicht nur, dass in jedem von uns täg­lich Hun­der­te von Zel­len in einer Vor­stu­fe von Krebs­zel­len ent­ste­hen und wir somit das Poten­zi­al in uns tra­gen, an Krebs zu erkran­ken. Viel­mehr bezog er sich dabei dar­auf, dass heu­te mehr als 30% der Euro­pä­er an Krebs erkran­ken; die ande­ren zwei Drit­tel sind ent­we­der als medi­zi­ni­sche Fach­per­so­nen oder aber als Ange­hö­ri­ge und Freun­de mit der Krank­heit kon­fron­tiert.

Wohl jeder von uns kennt in sei­ner Fami­lie, im Freun­des- oder Bekann­ten­kreis jeman­den, der an Krebs erkrankt ist, und erlebt dabei, wie tief die ent­spre­chen­de Dia­gno­se in das Leben des Betrof­fe­nen ein­schnei­det. Es ist eine Erkran­kung, die den Men­schen exis­ten­zi­ell bedroht und dadurch vie­le Fra­gen auf­wirft, ihn neu an die gros­sen The­men des Lebens her­an­führt. Er sieht sich ver­an­lasst, sich sehr grund­le­gend mit dem Sinn des Lebens und mit sei­ner End­lich­keit aus­ein­an­der zu set­zen. Davon bleibt auch sein Umfeld nicht unbe­ein­flusst. Und dar­aus kön­nen bei­de, der Pati­ent sel­ber und sein sozia­les Umfeld, neu­en Mut und neue Kraft schöp­fen und sich der Krank­heit stel­len.

In die­ser Aus­ga­be wol­len wir Ihnen posi­ti­ve Gedan­ken und Anre­gun­gen zum The­ma Krebs mit auf den Weg geben – für Sie als Pati­en­tin oder Pati­ent, für Sie als Ange­hö­ri­ge oder Freun­de, für Sie als Arzt oder The­ra­peu­tin.

Autoren10
Für das Redak­ti­ons­team
Vere­na Jäsch­ke

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