
Es geht darum, die Ressourcen des Patienten aufzuspüren. Die zwischenmenschliche Beziehung ist dabei eine der wichtigsten Faktoren. Zur Förderung der Beziehungsfähigkeit ist die Haltung des Psychotherapeuten bzw. der Psychotherapeutin in der Regel akzeptierend, emphatisch und echt. Krebs wird als sehr bedrohende Erkrankung wahrgenommen. Die Diagnose, Behandlung und Belastungen müssen verarbeitet werden können. 30%–50% der Patienten entwickeln psychische Störungen, wie Angststörungen und Depressionen. Durch die Erkrankung kommt vieles in Bewegung: der Körperbezug, die Berufssituation, das soziale Netz, die Werte, die Beziehungen und die Partnerschaft. Manchmal ist eine Vertiefung des Todesthemas wichtig und hilfreich.
Es geht hier darum, körperlich-leibliche, emotionale und kognitive und – falls erwünscht – spirituelle Prozesse anzuregen, um Einfluss auf die Stressphysiologie und Selbstheilungskräfte zu nehmen. Manchmal werden ungeahnte Kräfte freigelegt, und es können überraschend neue Lebenswege eingeschlagen werden. Hier helfen die neuesten Erkenntnisse der Psychotherapieforschung, der Neurowissenschaften, Psychotraumatherapie, der Resilienzforschung, der positiven Psychologie, der Kreativitäts-, Flow- und Glücksforschung. „Das Schwere leichter zu machen“, ist ein gutes Motto.
In der psychoonkologischen Behandlung werden die vergangenen und gegenwärtigen protektiven Faktoren gemeinsam gesucht. Die Ressourcen werden gezielt aktiviert, gestärkt und neu entwickelt, die eine kreative selbstwirksame Handhabung ermöglichen können.
Im neuen Jahr beginnen wir, in ressourcenorientierten Psychoonkologiegruppen zu arbeiten.