Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen

Zur Zeit sei­ner Geburt hat der Mensch die gröss­te Zahl an Mus­kel­zel­len. Wenn nach Kind­heit und Jugend das Wachs­tum abge­schlos­sen ist, beginnt schon mit 20 Jah­ren der Abbau ver­schie­de­ner Zell­arten. Dem kann man nur mit genü­gend Bewe­gung, zum Bei­spiel einem regel­mäs­si­gen Trai­ning, ent­ge­gen­wir­ken.

Heu­te gilt als erwie­sen, dass kei­ne neu­en Mus­kel­zel­len gebil­det wer­den kön­nen. Aber die vor­han­de­nen Mus­kel­zel­len kön­nen trai­niert wer­den – und das in jedem Alter. Ohne die Mus­keln aktiv zu trai­nie­ren, kommt es zur Dekon­di­tio­nie­rung.

Ein Trai­ning soll­te regel­mäs­sig statt­fin­den, am bes­ten fünf­mal wöchent­lich für 30 Minu­ten. Das ist bes­ser als ein Mam­mut­pro­gramm ein­mal in der Woche. Wich­tig ist auch, dass bei einem sol­chen Trai­ning eine gewis­se Ermü­dung ein­tre­ten muss, um wirk­sam zu sein. Damit ist nicht das Trai­ning bis zur Erschöp­fung gemeint. Aber es braucht eine gewis­se Inten­si­tät, es muss anstren­gen, damit die Repa­ra­tur­vor­gän­ge in den Zel­len aus­ge­löst wer­den. Nur so rege­ne­riert sich der Kör­per.

Das Trai­ning soll­te immer Übun­gen für Kraft, Aus­dau­er, Koor­di­na­ti­on und Beweg­lich­keit beinhal­ten. Jog­gen allein reicht zum Bei­spiel nicht. Aber alles Bewe­gen ist bes­ser, als nichts zu tun oder sich resi­gniert den Alters­be­schwer­den hin­zu­ge­ben.
Es gibt Kur­se, in denen gezielt Übun­gen für das Alter trai­niert wer­den und die alle genann­ten Aspek­te beinhal­ten. Das kann ein Senio­ren­tur­nen sein oder ein Aqua­fit-Trai­ning. Mit andern zusam­men fällt es leich­ter, als allein zu Hau­se zu trai­nie­ren. Zudem haben die Kur­se natür­lich auch eine sozia­le Kom­po­nen­te, die gera­de im Alter so wesent­lich ist.

Mit dem Älter­wer­den gehen neben dem Abbau der Mus­ku­la­tur all­mäh­lich auch bestimm­te Ner­ven­zel­len zugrun­de, ins­be­son­de­re jene, die eine schnel­le Reak­ti­on der Mus­ku­la­tur ermög­lichen. Dadurch nimmt die Sturz­ge­fahr zu, weil die Informa­tio­nen nicht mehr schnell genug wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Des­halb ist ein Trai­ning zur Sturz­pro­phy­la­xe sehr wich­tig. Man lernt dabei sei­nen Kör­per bes­ser ken­nen und ver­ste­hen, lernt, sich anders zu ver­hal­ten. Dafür wer­den in vie­len Phy­sio­the­ra­pi­en und in Spi­tä­lern ent­spre­chen­de Kur­se ange­bo­ten.

Mar­kus Stei­ner
Lei­ter Phy­sio­the­ra­pie der Ita Weg­man Kli­nik

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