Die “Quinte” feiert Geburtstag!

Im Herbst 2001 war die Geburts­stun­de der „Quin­te“. Nun, 17 Jah­re spä­ter, ver­öf­fent­li­chen wir die 50. Aus­ga­be. Vere­na Jäsch­ke hat eini­ge der am Maga­zin Betei­lig­ten zu ihrer Arbeit befragt.

Herr Oling, Sie waren bei der Aus­wahl der Agen­tur für ein Kun­den­ma­ga­zin dabei. Was hat den Aus­schlag gege­ben für die „Quin­te“?

Die damals noch zurück­hal­ten­de Öffent­lich­keits­ar­beit der Kli­nik soll­te pro­fes­sio­na­li­siert wer­den. Eine Idee bestand in der Her­aus­ga­be einer Kun­den­zeit­schrift. Dazu erfolg­te eine Aus­schrei­bung. Den Zuschlag erhielt die Agen­tur Sau­pe aus Süd­deutsch­land. Ihre Idee der „Quin­te“ hat­te uns über­zeugt, denn schon der ers­te Ent­wurf kam unge­wöhn­lich frisch daher. Das war so anders als die übli­chen Kun­den­ma­ga­zi­ne!

Sie haben dafür sogar den damals noch im Insti­tut ver­an­ker­ten Ver­lag als Her­aus­ge­ber akti­viert. War­um?

Spi­tä­ler und medi­zi­ni­sche Fach­per­so­nen durf­ten damals für sich noch kei­ne Wer­bung machen, wes­halb nur die Her­aus­ga­be in einem Ver­lag in Fra­ge kam. Da kam es uns gele­gen, dass wir den Natu­ra Ver­lag nut­zen konn­ten, den das Kli­nisch-The­ra­peu­ti­sche Insti­tut, damals Trä­ger­ver­ein der Kli­nik, 1955 gegrün­det hat und des­sen Name abge­lei­tet war von der Zeit­schrift, die Ita Weg­man zwi­schen 1926 und 1940 her­aus­gab.

Was waren Ihre Beweg­grün­de, den Gesund­heits­öko­nom
Dr. oec. Hans-Peter Stu­der für eine Mit­ar­beit in der Redak­ti­on zu moti­vie­ren?

Wir kann­ten uns von der Eid­ge­nös­si­schen Volks­in­itia­ti­ve „JA zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin“. Wir arbei­te­ten auch zusam­men an der Grün­dung des Ärz­te­netz­werks für Anthro­po­so­phi­sche Medi­zin Nord­west­schweiz VAGN. Und Stu­der war lan­ge Jah­re Redak­tor von „Für uns – vita sana“. All die­se posi­ti­ven Erfah­run­gen bewo­gen mich, ihn dafür anzu­fra­gen.

Sie haben die Redak­ti­ons­ar­beit bis über Ihre Pen­sio­nie­rung hin­aus beglei­tet. Wie haben Sie die­se Arbeit erlebt? Wel­che Inten­tio­nen hat­ten Sie dabei?

Es gibt vie­le Gesund­heits­blät­ter, meis­tens wird damit eine Wer­be­bot­schaft trans­por­tiert. „Quin­te“ soll­te Ant­wor­ten auf drän­gen­de Gesund­heits­fra­gen geben, Zusam­men­hän­ge auf­zei­gen, die über den All­tag hin­aus­rei­chen, sie soll­te mehr als Well­ness­tipps umfas­sen oder Behand­lungs­me­tho­den beschrei­ben. Inso­fern kamen auch immer wie­der
kli­nik­ex­ter­ne Autorin­nen und Autoren zu Wort. Und sie soll­te vor allem kei­ne Ein­tags­flie­ge wer­den. Dass die­se Hoff­nung in Erfül­lung ging, zei­gen die bis­her ver­öf­fent­lich­ten 50 Aus­ga­ben. Das Redak­ti­ons­team war sich über die­se Ziel­set­zung stets einig.

Vor zwei Jah­ren sind Sie aus der Redak­ti­on aus­ge­schie­den und haben sich in die Leser­schaft ein­ge­reiht. Wie ist das für Sie? Wie lesen Sie das Maga­zin nun?

Es freut mich, beim Lesen der Bei­trä­ge fest­stel­len zu dür­fen, dass die dama­li­ge Ziel­set­zung auch heu­te noch gelebt wird. Ich wün­sche den Ver­ant­wort­li­chen in die­sem Sinn Durch­hal­te­kraft für die nächs­ten 50 Aus­ga­ben.

Herr Sau­pe, wie kamen Sie auf den Titel „Quin­te“?

Aus mei­ner Beschäf­ti­gung mit der Anthro­po­so­phie wuss­te ich um die Bedeu­tung der Zahl „Fünf“ in der Glie­de­rung des Men­schen und in der Erhö­hung und Erwei­te­rung des Qua­drats als „Erd­zei­chen“ und wei­te­ren Bezü­gen. Die soge­nann­te „Quint­essenz“ bezeich­net das­je­ni­ge „geis­ti­ge Band“, das die vier Ele­men­te ver­bin­det und um das „Geis­ti­ge“, die Intel­li­genz des Ver­stan­des wie auch um das
Spi­ri­tu­el­le erwei­tert. So war die Idee für Namen und Kon­zept gebo­ren. Prak­tisch glie­der­ten wir das Maga­zin in fünf
Bei­trä­ge, vier inhalt­li­che The­men plus das The­ma „Aktu­el­les“ waren die direk­te Ablei­tung in die Umset­zung. Aus Vor­schrif­ten, die durch das Heil­mit­tel­wer­be­ge­setz gege­ben sind, wuss­te ich, dass es Ärz­ten und The­ra­peu­ten aus
gesetz­li­chen Grün­den unter­sagt ist, soge­nann­te Heils­ver­spre­chen zu geben oder sich zu „Gesund­heit“ im Zusam­men­hang mit ihrer Tätig­keit als Arzt einer Kli­nik zu äus­sern. Hier gibt es jedoch eine ein­zi­ge ent­schei­den­de gesetz­li­che Aus­nah­me: die Äus­se­rung zu Gesund­heits­the­men von Fach­per­so­nen, Ärz­tin­nen oder The­ra­peu­ten als „Pri­vat­per­son“ in einer eigen­stän­di­gen recht­li­chen Ein­heit, zum Bei­spiel einem eigen­stän­di­gen Ver­lag. So war die Idee gebo­ren.

Wie haben Sie die mitt­ler­wei­le 17 Jah­re gemein­sa­mer Arbeit am Maga­zin erlebt?

Die Idee und Umset­zung der Quin­te bedurf­te und bedarf nicht nur eines Ide­en­ge­bers – viel wich­ti­ger noch sind die Men­schen, die die­se Idee ver­ste­hen und sie aus die­sem Ver­ständ­nis her­aus ins Leben rufen. Hier sind vor allem Herr Oling und Frau Jäsch­ke zu nen­nen. Herrn Oling als dama­li­gem Geschäfts­füh­rer und Ent­schei­der war sofort klar, wel­che Mög­lich­kei­ten und Poten­zia­le für die erfolg­rei­che Kli­nik­kom­mu­ni­ka­ti­on in so einem Objekt ste­cken wür­den. Frau Jäsch­ke war die ent­schei­den­de Per­son, die die Rea­li­sie­rung über einen so lan­gen Zeit­raum mit Leben und Ide­en, Enga­ge­ment und Hart­nä­ckig­keit erfüllt und damit grund­le­gend zum Erfolg bei­getra­gen hat. Dies in allen Höhen und Tie­fen mit­zu­er­le­ben und in den ers­ten Jah­ren oft per­sön­lich in Arle­sheim mit zu gestal­ten, war erleb­nis­reich und kurz­wei­lig.

Wo sehen Sie die Zukunft der „Quin­te“?

Die Medi­en­welt ver­än­der­te sich rasant über die letz­ten Jah­re. Print­me­di­en bekla­gen in der Regel sin­ken­de Auf­la­gen. Alles, was nicht online ver­füg­bar ist, scheint kei­ne Berech­ti­gung mehr zu haben. Dar­auf hat­ten wir schon vor vie­len Jah­ren reagiert und unter www.quinte.ch eine Online-Fas­sung erstellt. Die Erkennt­nis war jedoch, dass die gedruck­te Aus­ga­be immer noch deut­lich mehr Zuspruch und Inter­es­se erfährt als die Online-Ver­si­on. Der Mensch als „sinn­li­ches“ Wesen scheint vie­le Din­ge nach wie vor „begrei­fen“ zu wol­len. Die Quin­te als gedruck­tes Maga­zin gehört dazu. Die Zukunft sehe ich in einer noch bes­se­ren Ver­net­zung des Print- und Online-Ange­bots. Bei­des muss bestän­dig gut blei­ben und sogar noch bes­ser wer­den, um den Erwar­tun­gen jun­ger Genera­tio­nen zu ent­spre­chen. Inzwi­schen hat mei­ne Toch­ter Han­nah Sophia Sau­pe das Mar­ke­ting- und Design-Hand­werk gelernt und als „Digi­tal Nati­ve“ fand sie enorm schnell Zugang, Sym­pa­thie und gros­ses Inter­es­se an den The­men und Inhal­ten der Quin­te als Maga­zin, wel­ches sie seit­her mit Freu­de und Begeis­te­rung zusam­men mit Frau Jäsch­ke rea­li­sie­ren darf.

Herr Stu­der, Sie arbei­ten seit der Aus­ga­be 10, seit 14 Jah­ren, als exter­ner Redak­teur mit. Wie erle­ben Sie die Redak­ti­ons­ar­beit mit den „Insi­dern“?

Als sehr inspi­ra­tiv und kon­struk­tiv. Ich habe mei­ne eige­nen Wur­zeln nicht in der Anthro­po­so­phie, hat­te aber das Glück, dass mir vor allem mein ehe­ma­li­ger Phy­sik­leh­rer am Gym­na­si­um die Türen zu einem tran­szen­denz­of­fe­nen und spi­ri­tu­ell gepräg­ten Welt­bild weit auf­ge­stos­sen hat. Dadurch schwin­ge ich sehr gut mit Autorin­nen und Mit­ar­bei­tern mit, die von der Anthro­po­so­phie her­kom­men und vom Gedan­ken­gut von Rudolf Stei­ner und Ita Weg­man geprägt wur­den. Als Redak­tor erlau­be ich mir ledig­lich ab und zu, ein­zel­ne Text­pas­sa­gen ande­rer Autorin­nen und Autoren so in eine prä­gnan­te und zeit­ge­mäs­se Spra­che zu brin­gen, dass der ursprüng­li­che Gehalt nicht ver­lo­ren geht, son­dern viel­leicht sogar ver­stärkt wird.

Was hat Sie bewo­gen, in der Redak­ti­on mit­zu­ar­bei­ten?

Seit dem For­schungs­pro­jekt an der Uni­ver­si­tät St. Gal­len, aus dem damals mein Buch „Gesund­heit in der Kri­se. Fak­ten und Visio­nen“ her­vor­ge­gan­gen ist, ist es mir ein
Her­zens­an­lie­gen, die Kom­ple­men­tär- und Alter­na­tiv­me­di­zin in unse­rer Gesund­heits­ver­sor­gung zu stär­ken. Im Hin­blick auf eine Inte­gra­ti­ve Medi­zin der Zukunft bil­det die Anthro­po­so­phi­sche Medi­zin hier­für – auch vor dem Hin­ter­grund der Tra­di­tio­nell Euro­päi­schen Natur­heil­kun­de – ein zen­tra­les Ent­wick­lungs­feld. Als ich vor vie­len Jah­ren von Chris­toph Oling ange­fragt wur­de, im Redak­ti­ons­team der „Quin­te“ mit­zu­wir­ken, fiel mir des­halb die Zusa­ge leicht. Seit­her habe ich die wun­der­ba­re Mög­lich­keit, an einer Zeit­schrift mit­zu­wir­ken, die sowohl inhalt­lich als auch gestal­te­risch hohen Ansprü­chen gerecht wird.

Wo sehen Sie die Zukunft der „Quin­te“?

Natür­lich wün­sche ich mir, dass es uns gemein­sam gelingt, vie­le wei­te­re, aus Leser­sicht inter­es­san­te und infor­ma­ti­ve Aus­ga­ben zu gestal­ten – mit dem Ziel, nicht nur über die wert­vol­le, am Wohl der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ori­en­tier­te Arbeit an der Kli­nik Arle­sheim zu infor­mie­ren, son­dern weit dar­über hin­aus Impul­se für eine ganz­heit­li­che medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung zu geben. Vor dem Hin­ter­grund unab­läs­sig stei­gen­der Gesund­heits­kos­ten scheint es mir näm­lich drin­gend not­wen­dig, das immer stär­ker tech­ni­sier­te, medi­ka­li­sier­te und par­tia­li­sier­te Gesund­heits­we­sen grund­le­gend zu hin­ter­fra­gen. Nur wenn der Mensch als viel­di­men­sio­na­les Wesen auch in der Medi­zin wie­der ins Zen­trum rückt und wenn er oder sie im Krank­heits­fall ent­spre­chend ganz­heit­lich the­ra­piert und beglei­tet sowie aktiv mit­ein­be­zo­gen und posi­tiv unter­stützt wird, kann es gelin­gen, die Gesund­heit auf nach­hal­ti­ge und kos­ten­ef­fi­zi­en­te Wei­se wie­der­her­zu­stel­len.

Rück­mel­dun­gen zu unse­rer Quin­te:

Kom­pli­ment für Ihre wun­der­schön gestal­te­te Zeit­schrift.“

Herz­li­chen Dank für die sehr ein­fühl­sam gestal­te­te Aus­ga­be 49 mit dem immer aktu­el­len The­ma „Ster­ben“. Auch die Infos über den Neu­bau Haus Weg­man sind beein­dru­ckend! Bit­te wei­ter so!“

Ganz herz­li­chen Dank. Gestal­tung und Infor­ma­tio­nen sind so wohl­tu­end.“

Die Aus­füh­run­gen in der Zeit­schrift sind sehr gut geschrie­ben, ohne zu vie­le Fach­be­grif­fe.“

Ich möch­te euch ger­ne einen gros­sen Dank und Kom­pli­ment aus­spre­chen für die tol­le neue Quin­te. Sie ist jedes Mal klasse,doch die­se Aus­ga­be gefällt mir beson­ders gut.“

Die neue Quin­te ist wie­der sehr gelun­gen und berüh­rend.“

Mir gefällt Ihre Quin­te sehr. In der Medi­en­welt ist sie eine Berei­che­rung. DANKE!“

Ich lese mit gros­sem Inter­es­se Eure Quin­te.“

…dem gan­zen Quin­te Team mei­nen Dank und mein Kom­pli­ment für Gestal­tung und The­men­aus­wahl der ein­zel­nen Hef­te. Ich freue mich auf jede neue Aus­ga­be und wün­sche allen Betei­lig-
ten, dass ihnen die Ide­en nie aus­ge­hen.“

Ich fin­de Ihre Quin­te so wun­der­schön gestal­tet und inhalt­lich so inter­es­sant und wich­tig, dass ich sie mei­ner Toch­ter auch gön­ne… herz­li­chen Dank für die­se fünf Kost­bar­kei­ten von gros­ser Qua­li­tät.“

 

Fach­per­son

Chris­toph Oling

Arbeits­schwer­punk­te Chris­toph Oling war über 30 Jah­re für ver­schie­de­ne Insti­tu­tio­nen der Grup­pe des Arle­shei­mer Kli­nisch-The­ra­peu­ti­schen Insti­tuts tätig. Seit sei­ner Pen­sio­nie­rung för­dert er Künst­ler, die bei ihren Auf­trit­ten den Gestal­tungs­reich­tum der künst­le­ri­schen Sprach­ge­stal­tung über­zeu­gend ver­mit­teln.
Kon­takt kultur@oling.ch

Fach­per­son

Micha­el Sau­pe

Arbeits­schwer­punk­te Micha­el Sau­pe ist seit 32 Jah­ren als Geschäfts­füh­rer der Sau­pe Com­mu­ni­ca­ti­on tätig und berät Unter­neh­men in Mar­ke­ting-, Design- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fra­gen. Als aus­ge­bil­de­ter Indus­trie­de­si­gner liegt ihm vor allem die „Gute Form“ am Her­zen – als Mar­ke­ting­pro­fi der ver­trieb­li­che Erfolg sei­ner Kun­den.
Kon­takt saupe@saupe-communication.de

Fach­per­son

Dr. oec. Hans-Peter Stu­der

Arbeits­schwer­punk­te Seit lan­gem Mit­glied des Redak­ti­ons­teams der „Quin­te“, selb­stän­di­ger Gesund­heits- und Mit­welt­öko­nom, Semi­nar­lei­ter sowie Autor des neu erschie­ne­nen Buches „Nata­le Fer­ro­na­to – Ein Ver­mächt­nis für die Zukunft der Heil­kun­de“.
Kon­takt hpstuder@swissonline.ch

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.