
Eines der Haupt-Verdauungsorgane ist die Leber. Sie schwimmt förmlich im flüssigen Element. Wie ein Schwamm nimmt die Leber die verschiedenen Säfte auf – Pfortaderblut, arterielles und venöses Blut, Gallen- und Lymphströme. Sie hat einen auffallend vegetativen Charakter und dementsprechend enorme Regenerationskräfte zur Verfügung. Man kann sie direkt als eine dauernde ‚Frühlings-Pflanze’ im menschlichen Organismus bezeichnen. Das Wort ‚Leber’ stammt von Leben ab, und die Leber produziert tatsächlich fortwährend neues Leben!
Die Nahrung soll eigentlich ein Lebensspender sein. Aber der Grund für die häufigsten Krankheiten liegt gerade im Leberbereich. Eine davon ist der Verlust der Fähigkeit des ‚Schmeckens’. Die Leber ist das Geschmackszentrum der inneren Organe. Die Zunge kann als ‚kleine Schwester’ der Leber betrachtet werden. Auch sie ist immer von Flüssigkeit, dem Speichel, umspült. Am bewussten Genuss, der beim Essen im Gaumen und auf der Zunge entsteht, nimmt auch die Leber teil.
Gibt es etwas ‚Himmlischeres’, als so recht herzhaft in einen reifen, saftigen Apfel – frisch vom Baum gepflückt – beissen zu dürfen oder zuckersüsse, weiche, noch sonnenwarme Feigen oder Aprikosen im Munde genüsslich zu kosten? Darüber freut sich auch die Leber!