David gegen Goliath

Es freut mich sehr, dass die über­aus wich­ti­ge wis­sen­schaft­li­che Arbeit aus Hol­land von Pro­fes­sor Baars und sei­nen Mit­ar­bei­ten­den in der hier vor­lie­gen­den Aus­ga­be unse­res Maga­zins von sehr kom­pe­ten­ter Sei­te ver­ständ­lich dar­ge­stellt wird. Der erfah­re­ne Gesund­heits­öko­nom Hans-Peter Stu­der fasst in sei­nem Bei­trag die hol­län­di­sche Stu­die zusam­men. Fazit der Stu­die: Die Kom­ple­men­tär­me­di­zin ist rund 10 Pro­zent kos­ten­güns­ti­ger! Die­se Aus­sa­ge wur­de 2014 in einer renom­mier­ten inter­na­tio­na­len Fach­zeit­schrift publi­ziert.

Es ist kaum vor­stell­bar, wie viel Arbeit hin­ter solch einer Ver­öf­fent­li­chung steckt. Es braucht jah­re­lan­ge Auf­bau­ar­beit in Bezug auf ein Netz­werk und Ver­trau­ens­bil­dung mit Ver­si­che­run­gen. Pro­fes­sio­nel­le Kon­zep­te müs­sen erstellt wer­den. Das Pro­jekt wird beschrie­ben, umge­setzt und aus­ge­wer­tet – all das in einem äus­serst kom­pe­ti­ti­ven Umfeld. Nicht zu ver­ges­sen dabei: die Sicher­stel­lung der Finan­zie­rung. Und dabei wären wir beim Titel.

Zu Recht wird häu­fig die Fra­ge gestellt, wie es denn mit der For­schung in der Kom­ple­men­tär­me­di­zin bestellt ist. Hier zeigt sich – wohl noch aus­ge­präg­ter als bei ande­ren Finan­zie­run­gen – ein rie­si­ges Ungleich­ge­wicht. Es flies­sen Mil­li­ar­den in Phar­ma-gespon­ser­te Stu­di­en mit kal­ku­lier­ba­ren Risi­ken und Aus­sicht auf Mil­li­ar­den-Umsät­ze zum Bei­spiel bei neu­en Wirk­sub­stan­zen. Die Erfor­schung inno­va­ti­ver Gesamt­kon­zep­te ist dem­ge­gen­über sehr kom­plex und bräuch­te ein Viel­fa­ches an Mit­teln, als aktu­ell zur Ver­fü­gung ste­hen.

Was heisst dies für uns? Wenn wir auch ohne die­se Res­sour­cen­men­gen in For­schung inves­tie­ren wol­len, müs­sen wir inno­va­tiv und mutig sein – flink und fle­xi­bel – geis­tes­ge­gen­wär­tig und fokus­siert – und kräf­tig – David kann es uns leh­ren … Ein ganz klei­ner Domi­no­stein kann einen Koloss zum Ein­sturz brin­gen, wenn er grös­se­re Stei­ne anstösst, die dabei mit­hel­fen. Oder wie Sie sicher auch schon gehört haben: Der Flü­gel­schlag eines Schmet­ter­lings kann das Wet­ter grund­le­gend ver­än­dern, in einem zuneh­mend chao­ti­schen und immer kost­spie­li­ge­ren Sys­tem wie dem Gesund­heits­we­sen ohne­hin.

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