
Liebe Leserin, lieber Leser
Die Ausbildung von Krankenschwestern sowie die Weiterbildung von Pflegenden hat an der Klinik Arlesheim eine ganz ursprüngliche Tradition. Ita Wegman, auf die die Klinik zurückgeht, war schon in ihrer Zeit als Assistenzärztin in Winterthur im Jahr 1912 in die Ausbildung von Schwestern involviert. Zeit ihres Lebens hat sie sich für Ausbildung interessiert und engagiert. Erst recht, als sie 1921 ihr eigenes Spital in Arlesheim gründete und die Mitarbeitenden für diese neue Art von Medizin befähigt werden mussten. In den folgenden Jahren arbeitete sie gemeinsam mit den mitarbeitenden Ärztinnen und Ärzten vielfältige therapeutische Unterrichtsgänge aus und erprobte diese in der Praxis.
So konnte schon am 2. Mai 1925 der 1. Schwesternkurs am Klinisch-Therapeutischen Institut, wie die Klinik damals hiess, beginnen. Damit reagierte Ita Wegman zugleich auf ein starkes Bedürfnis vieler Frauen, die damals in der Krankenpflege tätig waren. Im zweijährigen Schwesternkurs wurden junge Frauen zu Krankenschwestern ausgebildet. Damals waren die Ausbildungen noch nicht staatlich geregelt.
Das ist heute gänzlich anders. Über die kantonalen Strukturen der Organisation der Arbeit (OdA) werden die Ausbildungen nichtuniversitärer Gesundheitsberufe geregelt. Als Spital auf der Spitalliste zu stehen, bedeutet heute auch, dass das Ausbildungspotenzial jährlich berechnet wird. Es wird festgelegt, wie viele Ausbildungsstellen ein Spital anbieten muss. Das ist also eindeutig eine Pflicht. Aber es ist eine von den Pflichten, die wir gern erfüllen. Denn durch die Ausbildungen sind wir immer am Puls der Zeit, wenn die Auszubildenden aktuelle Entwicklungen mit in die Klinik bringen.
Für die Ausbildungen sind wir in der Region gut vernetzt. Wie alle Spitäler haben wir die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir auch in Zukunft gut ausgebildetes Personal für die Gesundheitsversorgung der Menschen haben. Das wird immer wichtiger. Das mittlerweile als „Kampf um Fachkräfte“ bezeichnete Bemühen, Fachpersonal anzustellen und auf längere Sicht zu behalten, hat wohl alle Spitäler erfasst.
Entsprechend engagieren wir uns heute – wie damals Ita Wegman – für die Ausbildung der für den Klinikbetrieb notwendigen Berufe. Dafür wurden bereits vor Jahren hilfreiche Strukturen geschaffen. So ist eine Ausbildungsverantwortliche für alle nichtuniversitären Berufsausbildungen zuständig. Sie wird in den verschiedenen Fachrichtungen von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern unterstützt. Das System funktioniert, wie die guten Lehrabschlüsse zeigen. Unsere Ärzteausbildung erfreut sich einer hohen Nachfrage, was uns besonders freut, sorgt sie doch dafür, dass auch der Nachwuchs für die Anthroposophische Medizin sichergestellt werden kann. In der vorliegenden Ausgabe der „Quinte“ geben wir Ihnen gern einige Eindrücke zu den Ausbildungsmöglichkeiten in der Klinik Arlesheim.
Für das Redaktionsteam | Für das Redaktionsteam Verena Jäschke |